Klima-Aktionstag: Positive Bilder von Konstanz 2030
Am Sonntag, den 24. November, findet im Konzil von 11 bis 17 Uhr der Konstanzer Klima-Aktionstag statt. Eingeladen sind alle Konstanzerinnen und Konstanzer. Sie erwartet ein Markt voller Impulse zum positiven Umgang mit dem Klimawandel sowie Fachpodien mit Expertinnen und Konstanzer Gemeinderäten. BesucherInnen können sich hier ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck berechnen lassen, Klimaschutzmaßnahmen aus aller Welt studieren – und sich informieren, was sie selbst fürs Klima tun können.
Nimmt man die Pariser Klimaziele ernst, muss Konstanz 2030 klimaneutral oder sogar klimapositiv sein. Diese große Aufgabe mit lebendigen Zukunftsbildern zu verbinden ist das Ziel des Klima-Aktionstages, der inhaltlich an die Konstanzer Klimakonferenz vom Juli 2019 anknüpft. „Der Klimawandel braucht ein Wandelklima. Denn nur wenn eine breite Mehrheit mitgeht, können wir Konstanz für uns und unsere Kinder als liebenswerte Heimat erhalten“, so Maike Sippel, Mitorganisatorin und Professorin an der HTWG Konstanz.
Wichtig ist dem ehrenamtlichen Organisationsteam, dass sich alle Konstanzerinnen und Konstanzer angesprochen und eingeladen fühlen, während des Tages im Konzil vorbei zu schauen. Beispielhaft für die vielen Konstanzer Initiativen zu diesem Thema stellen mehr als 15 lokale Organisationen sowie Studierende von HTWG und Uni auf einem Markt der positiven Impulse ihre Ideen und Ansätze vor. Hier gibt es z.B. ein anschauliches Klimaexperiment von „Jugend forscht“, Einblicke in das Geschäft eines Fahrradkuriers, Beispiele von erfolgreichen Klimaschutzmaßnahmen aus Städten in aller Welt, einen Klamottentausch und Kinderschminken. Und wer es genau wissen will, kann seinen ökologischen Fußabdruck berechnen lassen.
Neben diesen handfesten Anregungen diskutieren jeweils zur vollen Stunde Experten, Geschäftsleute und Konstanzer Gemeinderätinnen. Insgesamt finden vier 20-minütige Podien statt zu den Themen Energie und Gebäude, Ernährung, Mobilität und Heimat. Um 16 Uhr gibt die abschließende Podiumsdiskussion mit Vertretern aller Konstanzer Gemeinderatsfraktionen einen Einblick in die Standpunkte der Konstanzer Kommunalpolitik. Begleitend sorgen u.a. Frank Lettenewitsch und Bernd Konrad für Kulturhäppchen. Die Konzilgaststätte bietet klimafreundliche Gerichte an.
Der Hintergrund des Konstanzer Klima-Aktionstages
Der Konstanzer Gemeinderat hat im Mai 2019 den Klimanotstand ausgerufen und damit das 1,5-Grad-Ziel als eine „Aufgabe höchster Priorität“ eingestuft. Wissenschaftlich heruntergebrochen bedeutet das: Konstanz muss bis 2030 klimaneutral oder sogar klimapositiv sein.
Bisher gibt es keinen konkreten Fahrplan, wie dieses Ziel erreicht werden soll, und es fehlt ein gemeinsames positives Zukunftsbild von einem Konstanz 2030, das bundesweit als Klimavorreiter bewundert wird.
Am 18. Juli 2019 fand die Konstanzer Klimakonferenz statt, bei der rund 80 Experten konkrete Maßnahmen diskutiert haben. Seither sind die Konstanzerinnen und Konstanzer dazu aufgerufen, die Maßnahmen unter www.konstanzer-klimakonferenz.de zu kommentieren und zu ergänzen.
Der Klima-Aktionstag knüpft an die Konstanzer Klimakonferenz an und will die Ergebnisse der Konferenz sowie das Thema insgesamt für die gesamte Bevölkerung zugänglich machen. Die Konstanzerinnen und Konstanzer sind am 24.11. eingeladen, ihre Visionen in vor Ort live entstehende Konstanzer Zukunftsbilder einfließen zu lassen.
Der Konstanzer Klima-Aktionstag ist eine ehrenamtliche Initiative von Frank Best und Michael Bühler (HTWG Konstanz), Nicole Conrad (Cradle-to-Cradle), Christoph Krüßmann (Caritasverband Konstanz), Astrid Lindmar (Mediatorin), Kristian Peter (SolarLAGO), Karl-Ulrich Schaible (Energievisionen), Maike Sippel (Nachhaltigkeit an der HTWG Konstanz), Martina Vogl (Das Voglhaus – Café und Kaufhaus) und Fridays for Future.
MM
Bild: Martina Vogl und Maike Sippel vom Organisationsteam (Foto: Veranstalter).
www.konstanzer-klimakonferenz.de
Eine „Public Climate School“ wird nächste Woche in Konstanz angeboten
http://strucbio.biologie.uni-konstanz.de/~dikay/statistik/Faltblatt_Klimawoche_WEB.pdf
Beitrag, Motivation oder Einstieg dazu könnte das auf freundliche Weise alarmierende Interview mit dem Klimaforscher an der ETH Reto Knutti, wiederum eine Perle in der aktuellen REPUBLIK, sein. Ein Auszug:
„..«Klima-Apokalyptiker», «modernen Klima-Schamanen», «Klima-Alarmisten».
Und die Klimaforschung als solche eine «Intensiv-Mode», nannte die «Weltwoche» den prominent auftretenden Forscher“.
„Und das ist ja schon ein interessanter Punkt: Warum eigentlich, Reto Knutti, ist dieses Kollektivproblem Klima zu einer derartigen Links-rechts-Geschichte geworden? Was antwortet er Menschen, die der Meinung sind, wir in der kleinen Schweiz könnten gegen diesen globalen Klimawandel sowieso nichts unternehmen, drum quasi weitermachen?
«Sie sprechen zwei verschiedene Dinge an», sagt Knutti. «Das müssen wir auseinandernehmen.»
Kein Problem. Wir haben Zeit.
Also, erstens.
Klimapolitik sei nicht wegen der wissenschaftlichen Fakten zu einer derartigen Links-rechts-Geschichte geworden, «sondern weil sich die vorgeschlagenen Massnahmen umgehend politisch einreihen. Auf der einen Seite steht ein gesamtgemeinschaftliches Handeln mit Regulierungen, welches das Wohl der Gesellschaft als Ganzes und zukünftiger Generationen in den Vordergrund stellt. Es passt in das Narrativ der Linken. Auf der anderen Seite passen die vorgeschlagenen Lösungen überhaupt nicht zu den neoliberalen Strömungen, die auf maximale Freiheit und minimalen Staat setzen, auf Individualisierung und Profitmaximierung. Viele der vorgeschlagenen Lösungen erfordern zwingend, dass man Regeln setzt. Dass es eben schon heute kostet und nicht erst für meine Kinder, und für die dann vermutlich doppelt so viel. Dass es einen Preis hat. Dass quasi bestraft wird, wer verschmutzt. Das ist letztlich eine hochpolitische Unterteilung.»…
https://www.republik.ch/2019/11/23/herr-knutti-sind-wir-noch-zu-retten
Vorbildliche Aktion!
Ich hoffe dass wir sowas auch in Singen auf die Beine stellen können.
Ich wäre dabei.