Konflikt um eine neue Fahrradstraße

Die FGL schlägt eine weitere Fahrradstraße vor, die den Weg zwischen der neuen Z-Brücke und der Konstanzer Innenstadt sicherer machen soll – das berichtete seemoz schon im vorigen Monat. Die Verwaltung sieht diesen Vorschlag eher kritisch und hat dafür einige gute Argumente, die in der TUA-Sitzung am morgigen Donnerstag wohl ausgiebig diskutiert werden. Denn die FGL – so erfuhr seemoz gestern – will an ihrem Vorschlag festhalten.

Konkret will die FGL einen „Nebenzweig der Fahrradstraße Petershausener-, Jahnstraße, nämlich die Gebhardstraße, bis zum Radweg entlang der Bahngleise (Z-Brücke) zur Fahrradstraße umwidmen“ lassen. Dieser Vorschlag der Grünen hat Charme, denn die Z-Brücke endet genau am Brückenplatz (s. Foto), dem idealen Durchgang durch die Häuserfront. Und genau dort sieht die Stadtverwaltung das Problem.

Sie lehnt den FGL-Vorschlag nämlich vor allem dieser Durchfahrt wegen ab. Wörtlich heißt es in der TUA-Vorlage: „Zudem stellt sich die Frage der Radverkehrsführung über den Brückenplatz. Auf diesem müsste eine Art Radfahrstreifen abmarkiert werden, auf dem die Radfahrenden zwischen Z-Brücke und Sankt-Gebhard-Straße geführt werden. Dies widerspricht der Bedeutung und Gestaltung des Platzes als Quartiersplatz für Petershausen (…), der für Menschen zum Verweilen einlädt. Durch höhere Geschwindigkeiten von Radfahrenden käme es vermehrt zu Konflikten mit zu Fuß Gehenden.“

Wie also dort ein Miteinander von erholungssuchenden Anwohnern, spielenden und herum tollenden Kindern sowie dann dem Radverkehr schaffen? Für Anne Mühlhäußer, FGL-Stadträtin und Initiatorin dieses Antrags, kein Problem: „Eine schmale Furt, blau markiert wie in der Schottenstraße, sollte für die Radler reichen. Das entspricht auch der ursprünglichen Planung für diesen Platz, die noch der frühere Baubürgermeister Kurt Werner zu verantworten hatte. Damals sah man in einer solchen Verkehrsführung kein Problem, zumal nach einer scharfen Kurve die Radfahrer nur mit wenig Tempo auf den Brückenplatz einbiegen.“ Nach ihren Worten will die FGL auf ihrem Antrag beharren.

Die Stadtplanung hingegen, die noch weitere Probleme mit dem Kraftfahrzeugverkehr ins Feld führt und den Wegfall von Parkplätzen fürchtet, argumentiert, dass für die Sankt-Gebhard-Straße ohnehin Tempo 30 gelte und „deshalb keine Notwendigkeit zur Sicherung des Radverkehrs“ bestehe. Außerdem sei der Radweg entlang der Bahnstrecke, wenn er denn nach den Umbaumaßnahmen wieder freigegeben sein wird, eine attraktive Alternative für Radfahrer. Empfehlung der Stadtplanung: Alles belassen, wie es ist.

hpk (Foto: Stadt Konstanz)

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