Konstanz ist Spitze…

…bei Mietpreissteigerungen. Im dritten Quartal 2012 – so der Mietspiegel-Index des Hamburger F+B-Instituts – war in keiner deutschen Stadt die Differenz zwischen Bestands- und Angebotsmiete stärker als in Konstanz gestiegen: 44 Prozent beträgt der prozentuale Unterschied

Konkret ermittelte F+B im dritten Quartal 2012 für Konstanz eine Angebotsmiete von 10 Euro je Quadratmeter und Monat. Das sind 3,07 Euro (44 Prozent) mehr als die aktuelle Bestandsmiete. Das heißt: Die Nachfrage nach Wohnraum ist nirgends so hoch, das Angebot nirgends so niedrig wie in der Bodenseestadt. Der Druck auf Wohnungssuchende steigt.

Zwar liegt Konstanz mit 6,93 Euro/Quadratmeter „nur“ auf Platz 12 der bundesweiten Durchschnittsmieten (damit aber immer noch höher als Berlin beispielsweise), doch die Schere zwischen Angebot und Nachfrage öffnet sich zusehens. Das gilt besonders für Universitätsstädte in Baden-Württemberg, denn auch in Heidelberg liegt die Angebotsmiete 35 Prozent über der Bestandsmiete; in Freiburg sind es 24, in Tübingen 21 Prozent. Das unterdurchschnittliche Angebot von Studentenbuden drückt also in diesen Städten auf den Wohnungsmarkt und verteuert die Mieten auch für Singles oder junge Familien. Aber nirgendwo so dramatisch wie in Konstanz.

Diese Zahlen nannte Herbert Weber, Vorsitzender des Mieterbundes Bodensee und Konstanzer SPD-Stadtrat, in der gestrigen Gemeinderatssitzung und verwies auf eine entsprechende Veröffentlichung seines Verbandes. Gleichzeitig bekräftigte er seine Forderung nach einer Kappung der Neuvertragsmieten (seemoz berichtete).

Eine wahrlich wichtige Information für die GemeinderätInnen, diskutierten sie doch gleichzeitig über kräftige Investitionen an anderen Stellen – die Kritik, man solle auf die Kosten achten und dieses Geld z. B. eher in den Wohnungsbau stecken, gewann so neue Nahrung.

Autor: hpk

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