Konstanzer Museen – eine Erfolgsgeschichte

seemoz-Alpfahrt_1914Verdoppelung der Besucherzahlen auf über 250 000 in zehn Jahren – Museumschef Tobias Engelsing ist sichtbar stolz. Zwar wurden heuer nicht die Quoten der beiden Vorjahre („Konzil-Topjahre“) erreicht, aber die Erfolgsgeschichte geht weiter, da ist sich Engelsing sicher, denn für 2017 planen die vier Konstanzer Häuser weitere Highlights.

Der Trend gilt bundesweit – fast alle 6000 Museen in Deutschland legten im Vorjahr zu. Um 2,5 Prozent stiegen die Besucherzahlen im Land; da schneiden die vier städtischen Museen (Rosgarten, Wessenberg, Naturmuseum, Hus-Haus) sogar überdurchschnittlich gut ab. Über 50 000 Besucher verzeichnete allein das Rosgartenmuseum im Vorjahr – und davon sahen allein fast 17 000 die Tägermoos-Schau. „Was als kleine Heimat-Ausstellung gedacht war, entwickelte sich zu einem geradezu internationalen Ereignis mit Gästen aus nah und fern und einem Medienecho weit über die Grenzen hinaus“. Das Buch zur Ausstellung erscheint kommenden Montag schon in 2. Auflage.

Was Wunder, dass die Museumsleute an diesen Erfolg anschließen wollen. Mit „Heimat Alpstein – Appenzeller und Toggenburger Bauernmalerei“ (Bild: Johannes Blatter, Alpfahrt, 1914) ist für die zweite Jahreshälfte eine Schau im Rosgartenmuseum geplant, die nicht nur „naive“ Malerei der Bauernkultur unserer Nachbarn präsentiert, sondern auch bewegende Momente der Appenzeller Geschichte beleuchten will; einer Geschichte, die vieles mit Konstanz gemein hat. Zudem ist ein Rahmenprogramm mit Exkursionen an historische Stätten der beiden Halbkantone vorgesehen.

Da will die Städtische Wessenberg-Galerie mit ihrer Leiterin Barbara Stark (links) nicht hintan stehen: Vier Ausstellungen sind dort für 20127 geplant: Neben der derzeitigen Böckstiegel-Schau ist im ersten Halbjahr mit „Dem See treu“ eine Ausstellung über den Konstanzer Maler Karl Einhart und seine Weggefährten vorgesehen, im Herbst werden Impressionisten aus der eigenen Wessenberg-Sammlung gezeigt, bevor zum Jahresabschluss „Ernst Würtenberger – ein deutscher Maler in Zürich“ präsentiert wird.

Zum Besucher-Magneten nicht nur bei Kindern hat sich das Bodensee-Naturmuseum gemausert, das heuer eine Foto-Schau zu „Algen“ sowie eine Ausstellung über Tierkinder für Menschenkinder „Vom Abenteuer, groß zu werden“ zeigen wird. Das Hus-Haus schließlich zeichnet im Frühjahr ’17 „Den Lebensweg von Karl IV. in 14 Stationen“ nach und bringt – rechtzeitig zu den Reformations-Feierlichkeiten – „Martin Luther und Jan Hus im geistlichen Vermächtnis Europas“.

Das Programm aller vier Häuser, so Museumsdirektor Engelsing bei der gestrigen Medien-Präsentation im Rosgartenmuseum mit einem kleinen Seitenhieb über den Atlantik, will und wird zeigen, „dass Heimat und Weltoffenheit keine Gegensätze sind, sich vielmehr ergänzen können“, Was seine beiden Ausstellungen über die Schweizer Grenze hinweg ja auch eindrucksvoll belegen.

hpk