Konstanzer Philharmonie ist Exzellenz-Orchester
Die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz wird in ein neues Bundesprogramm zur Förderung von Orchestern aufgenommen. Von 2017 bis 2021 wird das Orchester mit bis zu 900 000 Euro jährlich aus dem Kulturetat des Bundes unterstützt. Von bundesweit über 130 Berufsorchestern gelangten nur sechs in das Programm, dessen Kernstück die Förderung von Kunst, Musikvermittlung und Kommunikation in der Orchesterarbeit ist. Die Auswahl für das Exzellenz-Programm basiert laut einer Medienmitteilung des Orchesters auf herausragenden Bemühungen im künstlerischen und administrativen Bereich. Damit ist diese Auszeichnung ein Lohn für die Arbeit, die Intendant Beat Fehlmann und sein Team in den letzten Jahren geleistet haben.
Ginge es nach den Besucherzahlen, nach der Erfüllung des Auftrages von Kultur im Sinne der entsprechenden Gesellschaftskritik, dem Spagat zwischen Historie und Moderne und auch des experimentellen Anspruchs an die mutige und gleichzeitig qualitativ hochwertige Weiterentwicklung von Bestehendem in Sachen Sprache, Inszenierung und vor allem Interpretation, hätte das Stadttheater mit seinem Intendanten ebenfalls eine solche Unterstützung verdient.
Über Kultur lässt sich trefflich streiten. Nicht streiten lässt es sich über das Erfreuliche, dass nun die Südwestdeutsche Philharmonie auch vom Bund mit gefördert wird. Harald Volk liegt mit seinem „Seitenhieb“ (Monika Riniker) daneben.
Herr Volk,
es ist schön, dass Sie die Auszeichnung für die Südwestdeutsche Philharmonie zu würdigen wissen.
Nur: der Seitenhieb aufs Theater scheint mir unangemessen. Wenn ich davon ausgehe, dass jede Stadt das Theater hat, das sie verdient, hat die Stadt Konstanz ein weit besseres, als sie es angesichts ihrer Kulturpolitik verdienen würde. Es kann seit der Intendanz von Christoph Nix trotz weit geringerer Mittel durchaus mithalten, ästhetisch, politisch, mit den wichtigen Sprechbühnen, auf die vorher häufig zwar geschielt wurde, wobei Schielen allein noch nicht zu Zeitgenossenschaft und Brisanz führte. Vielleicht sollte bei Selbstdarstellern auch differenziert werden: manche inszenieren bloss ihr armes Ego, andere haben etwas auf dem Kasten.
Herzlichen Glückwunsch an Herrn Fehlmann und seine Mannschaft. Der Selbstdarsteller vom Stadttheater sollte sich das zum Beispiel nehmen.