Konstanzer Studis für Klimagerechtigkeit

Nur wenige Tage nach der Großdemo gegen das Kaputtsparen der Hochschulen setzten Studierende der Konstanzer Universität erneut ein Zeichen: Rund 350 TeilnehmerInnen einer Vollversammlung am 27. 11. im Audimax forderten von der Hochschulleitung, beim Klimaschutz Nägel mit Köpfen zu machen und künftig alle Möglichkeiten einer nachhaltigen Entwicklung auszuschöpfen.

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So verabschiedete die Versammlung mit deutlicher Mehrheit einen Beschluss, der von der Universitätsleitung verlangt, den Klimanotstand auszurufen. Bedeuten würde das, künftig alle Aktivitäten und Maßnahmen auf die Möglichkeiten einer nachhaltigeren Ausgestaltung abzuklopfen. Der Klimaschutz würde demzufolge bei Entscheidungen stets an oberster Stelle stehen. Auch vom Studierendenwerk Seezeit verlangte die Versammlung, in Zukunft entsprechende Maßnahmen noch konsequenter und umfassender umzusetzen.

Dabei war den versammelten Studierenden wichtig, den Klimaschutz gerecht, sprich sozialverträglich zu gestalten. So wird etwa die Einführung eines für ganz Baden-Württemberg gültiges Semestertickets befürwortet, parallel zu bestehenden Fahrscheinsystemen. Zudem verlangt man von der Landesregierung den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel, die für alle bezahlbar sind.

Daneben fasste die Vollversammlung einige Beschlüsse, die sich rasch und ohne viel finanziellen Aufwand umsetzen lassen. So sollen etwa künftig Drucker nur noch mit Umweltschutzpapier befüllt werden – womit nicht nur das Klima, sondern auch die Geldbeutel der NutzerInnen geschont würden.

Auch das beliebte Campus-Festival sparte die Versammlung übrigens nicht aus. Ein Antrag verlangt von den OrganisatorInnen, den jährlich veranstalteten musikalischen Publikumsrenner bis 2022 nachhaltig über die Bühne zu bringen.

Da viele Themen ausführlich besprochen und zum Teil kontrovers diskutiert wurden, blieben einige Anträge – wie der zur Digitalisierung von Hochschulwahlen – liegen. Damit wird sich nun das Studierendenparlament beschäftigen, und auch weitere Studierende wollen sich dieses wichtigen Themas annehmen.

Fazit: Auch an der Universität, so der Eindruck von BeobachterInnnen, ist die Klimabewegung mit voller Wucht angekommen. Und die nächste Vollversammlung ist (fast) schon in der Planung.

ML/jüg