Konstanzer WLAN in Eigenproduktion

seemoz-WLAN-AbdeckungIm Café auf der Marktstätte im Internet surfen – das soll zukünftig in Konstanz leichter werden. Nach zwei Testläufen sind sich die Macher sicher: Schon ab November könnte in einem begrenzten Innenstadt-Bereich (s. Foto) das Projekt „Kommunales WLAN Konstanz“ starten. Das hofft zumindest Guido Sondern, Geschäftsführer von CyberLago, in seiner Präsentation vor dem Konstanzer Wirtschaftsausschuss. Doch noch sind einige Fragen offen.

Das Konstanzer WLAN soll auch ein Konstanzer Projekt werden. Zumal es in der Stadt genügend Kompetenzen dafür gibt. Denn es haben sich mit den Stadtwerken, den Firmen mdbw und Festival WLAN drei kompetente Konstanzer Firmen gefunden, die gemeinsam den Testlauf für ein öffentliches und für den Nutzer kostenloses WLAN zum Weihnachtsmarkt 2014 auf die Beine gestellt hatten. Unterstützt wurde dieses Projekt von der Stadt Konstanz. Das IT-Kompetenznetzwerk cyberLAGO e.V. (in dem alle drei Firmen bereits Mitglied sind) agierte dabei als Initiator und Vermittler in diesem Testlauf.

Wireless Local Area Network (deutsch wörtlich „drahtloses lokales Netzwerk“, abgekürzt WLAN) bezeichnet ein lokales Funknetz für den Internet-Empfang. Im Gegensatz zum Wireless Personal Area Network (WPAN) haben WLANs größere Sendeleistungen und Reichweiten und bieten höhere Datenübertragungsraten (nach wikipedia).

Und dieses Konsortium schlägt nun ein WLAN-Starterprojekt in der Rosgartenstraße, Marktstätte und Bahnhofsvorplatz ab 2. November vor. Vorher aber müssen die stadträtlichen Gremien noch zustimmen. Das könnte in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 8. 10. passieren, zumal es um die Bewilligung von 130 000 Euro an Investitionskosten geht, die bislang im Etat der Stadt nicht vorgesehen sind.

Bis dahin könnten auch die Fragen der Stadträte befriedigend beantwortet werden. So wollte Günter Beyer-Köhler (FGL) mehr über die Strahlengefährdung wissen und Roger Tscheulin (CDU) interessierte sich für die Störerhaftung. Für Matthias Schäfer (JFK) stellte sich die Frage, ob die 130 000-Euro-WLAN-Investition überhaupt eine kommunale Aufgabe sei. Das zumindest wurde von Oberbürgermeister Uli Burchardt flott und eindeutig beantwortet: „Für mich gehört WLAN zur Daseinsvorsorge. Dafür muss die Stadt auch Geld in die Hand nehmen“.

Überdies wurde der Standort für die Startphase hinterfragt: Wären nicht Obermarkt oder das Seerheinareal geeigneter? Könnten nicht auch die Flüchtlingsunterkünfte in der Stein- und Luisenstraße mit einbezogen werden? Auch in dieser Phase der Diskussion verwies Guido Sondern  auf den Vorschlagscharakter seiner Präsentation: „Auch das ist noch änderbar“.

Nachdem der Konstanzer Gemeinderat sich schon im Januar 2014 grundsätzlich für den WLAN-Einsatz ausgesprochen hatte und nach der Erörterung im Wirtschaftsausschuss am vergangenen Dienstag sieht alles nach einem zügigen WLAN-Start in Konstanz aus. In der Innenstadt oder anderswo.

hpk