Kressbronner gehen für ihre Arbeitsplätze auf die Straße
Die Gewerkschafter haben die Nase voll: Für den kommenden Freitag rufen sie zu einer Kundgebung vor dem Rathaus in Kressbronn auf. Denn, so die IG Metall, die Bodan-Werft darf nicht sterben. Ziel des Protestes ist Robert Dittmann, Arbeitgeber und Mehrheitsgesellschafter der Bodan-Werft in Kressbronn, der auch in der letzten Verhandlungsrunde am 18. 1. nicht zu Zugeständnissen bereit war: Jetzt gehen die Betroffenen auf die Straße.
Luxuswohnungen, ein Hotel, Supermarkt, Geschäfte sowie eine Marina für Leute mit Geld sollen auf dem Gelände der Werft gebaut werden (s. seemoz v. 31.12. 2010). Die Beschäftigten der Werft mit dem Konstruktionsbereich (M.E.C.) verlieren dadurch ihre Arbeitsplätze. Und 60 Facharbeiter und Techniker sowie ihre Familien verlieren dann ihre Existenz. Aber die Betroffenen sind nicht nur auf Boss Dittmann sauer. Auch den Gemeinderat, der den Bebauungsplan überraschend geändert und das Gelände mit über 40.000 m² in bester Uferlage als Freizeit-Gelände ausgewiesen hat, trifft der Zorn der Betroffenen.
Viele Schiffe, darunter fast alle Fährschiffe auf dem Bodensee, auf dem Zürichsee und anderen Schweizer Seen kommen seit 95 Jahren aus der Kressbronner Werft. Es gibt – so weiß die IG Metall – mindestens zwei Investoren, die an einer Weiterführung der Werft interessiert sind. Auch durch weitere Kurzarbeit könnte die Schließung verhindert werden, meint die Gewerkschaft.
Ist mit einem Freizeitgelände mehr Geld zu verdienen? Und wer hat letztlich den Schließungsplan zu verantworten? Warum sollen die Beschäftigten mit durchschnittlich 18.000 € pro Person im
Sozialplan abgespeist werden? Und das für durchschnittlich 18 Jahre Betriebszugehörigkeit und einem Alter von durchschnittlich 51 Jahren.
In Kressbronn geht die Angst um. Denn nicht nur 60 Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz. Die Gemeinde verliert die Kaufkraft der 60 Noch-Beschäftigten und ihrer Familien, die in der Region kaum eine Chance auf einen gleichwertigen Arbeitsplatz haben dürften. Deshalb ist auch die Wut groß in Kressbronn: Wo bleibt die soziale Verantwortung des Arbeitgebers Dittmann, wo die Verantwortung der Gemeinderäte für die Kressbronner Bürger? Am Freitag um 12 Uhr vor dem Rathaus wollen die Kressbronner Antwort auf diese Fragen.
Autor: hpk
Wir, der Sozialverband VdK in Kressbronn erklären uns solidarisch im
Kampf gegen die Schließung der Bodan- Werft und die Vernichtung von 60 Arbeitsplätzen.
Die Hoffnung auf die „wirtschaftliche Vernunft“ eines Konzernmanagements ist oft vergebliche Liebesmüh, denn deren Interessen sind nicht die der Arbeiter und Angestellten,
Arbeitsplätze und alle daran hängenden Existenzen, ganze Familien, werden aus Egoismus der Verantwortlichen geopfert, wenn das Kapital weltweit angeblich bessere Anlagemöglichkeiten oder weniger Verantwortung und Bequemlichkeit für die Eigner bietet.
Deshalb ist es dringend erforderlich die Gewerkschaften und Sozialverbände zu stärken um somit die von Arbeitslosigkeit bedrohten Menschen und Familien zu unterstützen um ihnen die Möglichkeit zu geben im schlimmsten Falle der Arbeitslosigkeit , wenigstens vor dem Sozialgericht ihren Anspruch durchfechten zu können ,ohne sich über die Anwaltskosten Gedanken machen zu müssen.
Die Grundsicherung für Arbeitssuchende müssen leider immer noch erstritten werden
Genau dafür halten wir alle zusammen und erklären uns solidarisch mit Rat und Tat.
Jeder – auch so genannt „sozialverträglich“ – verlorene Arbeitsplatz fehlt nicht nur uns zum Leben, sondern verbaut unseren Kindern die Zukunft.
Arbeitslosigkeit belastet die Betroffenen „psychisch schwer“. Dadurch entstandene Krankheiten, oder sogar Frühverrentungen, sind Horror-Visionen jedes Arbeitnehmers. Zudem müssten zuerst einmal die tatsächlichen Erwerbsmöglichkeiten für Ältere verbessert werden.“
Ich persönlich hoffe dass Auswege aus der Spirale nach unten gefunden werden und der Standort Bodan -Werft in Kressbronn noch eine Chance bekommt.
Unser aller Mitgefühl gilt den betroffenen Arbeitnehmern und deren Familien.
Schiffbau in Kressbronn, die Bodan-Werft muss Bleiben!
In Kressbronn da bin ich gern ! – sorgen wir dafür dass es für alle Bürger auch so bleibt !!
Mit herzlichen und solidarischen Grüßen
Liane Herrling, Ortsvorsitzende des Sozialverband VdK in Kressbronn.
Tel.: 07543/499880 e-mail : lianeherrling@t-online.de
Da wird ein, zum Bodensee gehörendes Unternehmen,dem Provitdenken der Geldraffer zum Opfer gemacht.
Die Haie planen schon eifrig.
Langjährig Beschäftigte und deren Familien spielen in deren Kalkulationen keine Rolle.
Was machen die Familien?
Ab 50 Lebensjahren, mit Abfindung von max. 18000 € auf den Rest des zu erwartenden Arbeitslebens ist das eine Schande.
Wohin steuert unsere Gesellschaft?