Kritik an schleppendem Impfbeginn

Heftige Vorwürfe richtet der Landtagskandidat der Linkspartei für den Wahlkreis Singen an die Landesregierung für ihre mangelhafte Organisation der Corona-Impfkampagne. Derweil hat die Freie Grüne Liste (FGL) die Lage vor Ort ins Visier genommen. Sie verlangt in einem Antrag von der Stadt Konstanz mehr Unterstützung für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen. Linke Liste und die Linke-Fraktion im Kreistag haben bereits Zustimmung signalisiert.

Franz Segbers, Landtagskandidat der Linken im Wahlkreis Singen/Stockach, kritisiert das Impfmanagement der baden-württembergischen Landesregierung scharf. „Es fehlt nicht nur an Impfstoff, die Regierung in Stuttgart schafft es noch nicht einmal, das viel zu geringe Kontingent mit der gebotenen Schnelligkeit zu verteilen“, entrüstet sich der Linke-Kandidat in einer Medienmitteilung.

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Geliefert bekommen habe das Bundesland 270.000 Impfdosen, geimpft wurden in vierzehn Tagen noch nicht einmal 7000 Menschen, rechnet der Linke-Kandidat vor. „Für diese Diskrepanz trägt die Landesregierung die Verantwortung“, erklärt Segbers und verweist darauf, dass Baden-Württemberg zusammen mit Sachsen und Thüringen damit bundesweit Schlusslicht bei den Impfzahlen sei. „Wer den Menschen harte Einschnitte beim Lockdown zumutet, der muss auch zügig impfen“, fordert der Singener Linke-Kandidat.

Fahrdienst für Ältere

Die Impf-Situation im Landkreis nimmt derweil die FGL in den Blick. In einem an Oberbürgermeister Uli Burchardt und Sozialbürgermeister Andreas Osner gerichteten Antrag fordert die Gemeinderats-Fraktion städtische Unterstützung „vulnerabler Bevölkerungsgruppen im Zusammenhang mit der Impfung gegen Covid-19“. Die Fraktionssprecher Gisela Kusche und Normen Küttner befürchten laut einer Medienmitteilung „schwerwiegende Probleme bei der Impfung der priorisierten Bevölkerungsgruppe der über 80-Jährigen, die noch zu Hause leben“.

Diese Bevölkerungsgruppe benötige dringend Unterstützung beim Anmelden und beim Transport nach Singen. Deshalb fordert der FGL-Antrag unter anderem, betroffene Bevölkerungsgruppen zügig anzuschreiben und durch einen Fahrdienst zu unterstützen.  Unterstützung findet der FGL-Antrag sowohl bei der Linken Liste im Konstanzer Gemeinderat als auch der Linksfraktion im Kreistag.

MM Linke/FGL/jüg (Bild: Gerd Altmann auf Pixabay)