Las-Vegas-Flair in Petershausen
Hitzige Boxring-Atmosphäre in der Fight Night: Neun Kämpfe – von den Junioren bis zum Weltmeisterschaftskampf – gab es Samstagnacht in der Halle Petershausen. Und mit über 700 Besuchern war die traditionelle Kampfsport-Arena proppenvoll
Nicht nur Organisator Andreas Scherf vom Budo-Circle Konstanz war begeistert: „Der Zuspruch ist sensationell. Nicht nur Mitglieder der beteiligten Vereine aus der Region, aus Konstanz, Singen und Radolfzell, sind gekommen, sondern auch zahlreiche Sportfreunde, die ich hier zum ersten Mal gesehen habe.“ Da schwappte echtes Las-Vegas-Flair durch das sonst so betuliche Konstanzer Quartier.
Das Programm des Kampfsport-Spektakels war dann auch beeindruckend: Den Auftaktkampf lieferten sich mit Richard Gussow und Tolga Tuncer zwei 17jährige Junioren, den Höhepunkt im letzten der neun Treffen boten Nickolaj Christensen aus Dänemark und Vincent Foschiani aus Singen im Weltmeisterkampf. Und dazwischen kloppten Boxer und Kickboxer in jeweils drei Runden zu zwei Minuten aufeinander ein, darunter in drei Promi-Kämpfen auch Kneipiers und Frisöre – Schweiß floss mächtig, Blut eher weniger. Und das Publikum, das zunächst nur verhalten anfeuerte, ging später lautstark mit.
Nicht verwunderlich, denn die Fight-Night ging erst um fünf Uhr morgens zuende: An die Kämpfe bis 23 Uhr schlossen sich zwei Parties in stadtbekannten „Locations“ bis 5 Uhr früh an – da war Durchhaltevermögen gefragt. Das galt auch für Bürgermeister Andreas Osner, der als Schirmherr der Veranstaltung ein nur dröges Entree bot und sich ansonsten in der ersten Reihe langweilte.
Enttäuschend einzig, dass Thaddao Chahrour, Publikumsliebling aus Singen, ohne Gegnerin blieb. Ihrer Kampfpartnerin Bukva aus Bosnien war an der Grenze – offenkundig aus Terroristen-Hysterie – die Einreise verweigert worden. So kam es nur zu einem charmanten Einzelauftritt der 27jährigen (s. Startfoto), der allerdings mit donnerndem Applaus quittiert wurde.
Autor: hpk