„Leider alles schon weg“

Party-Time auf Klein-Venedig: Rund um einen gedeckten Tisch versammelten sich am 3. Mai schick gewandete Gäste zu einer Feier der besonderen Art. AktivistInnen von Extinction Rebellion machten mit dieser satirisch gemein­ten Aktion auf den sogenannten Erdüberlastungstag aufmerksam. Statistisch hatte die deutsche Gesellschaft nämlich schon an diesem Datum alle Ressourcen aufgebraucht, die der Planet in einem Jahr ersetzen kann – weshalb Teller und Gläser auch leer blieben.

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Näheres zum „Earth Overshoot Day“ geht aus einer Mitteilung der Gruppe hervor:

„Würden alle Menschen so leben wie wir in Deutschland, entspräche dies einem Ressourcenverbrauch dreier Erden pro Jahr. Bereits nach vier (Monaten) haben wir unseren Ökosystemen mehr Holz, Pflanzen, Futtermittel, Fisch, sonstige Nahrungsmittel und weitere Ressourcen entnommen, als in unseren Weide-, Wald- und Ackerflächen sowie in unseren Meeren jährlich generiert werden können. Weltweit fällt der Tag in diesem Jahr auf den 29. Juli, was etwa einem jährlichen Ressourcenverbrauch von zwei Erden entspricht. Wir leben weit über unsere Verhältnisse. So machten die AktivistInnen auf eine Absurdität aufmerksam, die wir die Normalität nennen.

Nachdem das Thema Klimakrise in der vergangenen Zeit durch die Coronakrise immer mehr in den Hintergrund gerückt ist, bringen es Klimagruppen nun wieder zurück auf die Bildfläche. In der vergangenen Woche geschah dies mit dem ‚Netzstreik fürs Klima‘, bei dem verschiedene Klimabewegungen digital auf das Thema aufmerksam machten, bemalte Schilder in den Städten aufhingen und diese in den sozialen Netzwerken veröffentlichten. Der ‚Overshoot Day‘ ist nun der Auftakt für weitere physischen Demos von XR Konstanz. In kleinem Rahmen, mit Abstand und Masken plant die Konstanzer Ortsgruppe weitere Demonstrationen in Konstanz. Statt der ursprünglich geplanten ‚Rebellionswelle‘, die ab dem 04. Mai für eine Woche in Berlin hätte stattfinden sollen, finden angesichts der Corona-Pandemie stattdessen ab dem 14. Juni dezentrale und digitale Aktionen statt.

Extinction Rebellion (z.Dt.: ‚Aufstand gegen das Aussterben‘) setzt sich mit gewaltfreien Protestaktionen für einen Wandel in unserem derzeitigen System ein, um die voranschreitende Klimakatastrophe abzuwenden und das 6. Massenaussterben zu stoppen. ‚Sagt die Wahrheit!‘, ‚Handelt Jetzt!‘ und ‚Politik neu leben!‘ lauten die drei Forderungen der Bewegung, die bereits in 67 Ländern mit Aktionen des zivilen Ungehorsams auf ihre Ziele aufmerksam macht. Zwei Kernforderungen der Bewegung sind eine Senkung der vom Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen bis 2025 auf Netto-Null, sowie die Einberufung von BürgerInnenversammlungen, mithilfe derer ein geloster Querschnitt der Bevölkerung Lösungen der ökologischen und klimatischen Krise erarbeitet.“

MM/red (XR Konstanz)