Lenks Päpstlein hat´s gerne klassisch
Wie geht es eigentlich dem papstähnlichen Gaukler, der sich seit fast einem Monat im steirischen Asyl befindet? Das fragen sich doch viele KonstanzerInnen, die sich gerne an den alten Gnom erinnern. Stadtbekannte Kulturexperten ließen den Besuchermagneten in einer Nacht- und Nebelaktion aus dem Bahnhof bringen und vertrieben ihn nach Österreich. Kommt der so schnöde Verbannte nun bald wieder zurück?
Eventuell sogar an die frühere Wirkungsstätte im Mobilitätszentrum, um dort seinen angestammten Platz neuerdings zu besetzen? Es wäre ja nicht das erste Mal, dass der pfiffige Lenk spontan eine Gemeinde mit einer Aktion überrascht. Tourist-Chef Norbert Henneberger wäre gut beraten, das Gelände rund um den Konstanzer Bahnhof ab Anfang nächster Woche zur kunstfreien Zone zu erklären. Das sollte ihm nicht allzu schwer fallen. Ungleich mehr Mühe hat der Mann,unsere vor längerer Zeit gestellte Anfrage zu beantworten, wieviel der Abtransport des Männleins gekostet hat und wer für diese Kosten gerade steht. Wird das noch was?
Seit 11.August hockt nun das Päpstlein im Weizer Kunsthaus und erfreut sich allgemeiner Beliebtheit bei der Bevölkerung. Auch für das Abschlusskonzert der Dirigentenmeisterklasse diente der Asylant aus Konstanz als dekorative Bühnenkulisse und genoss sichtlich zufrieden die klassischen Konzerte, wie unten angefügte Bilder belegen.
Ab Sonntag aber muss sich der Gauklerpapst auf eine längere Fahrt einstellen. Denn dann geht es zurück – aber wohin? Ist tatsächlich ein kleiner Abstecher Richtung Vatikan geplant? Oder doch eher ein Kurzbesuch an das Grab von Federico Fellini, der noch kurz vor seinem Tod Peter Lenk per Brief wissen ließ, dass ihm dessen Skulpturen gefallen und er ihn gerne kennenlernen würde? Wohl kaum, sagt Lenk. Eher schon landet das Päpstlein wieder am Bodensee. Aber wo genau? Wacht OB Frank nächste Woche auf und erstarrt, was da in seinem Wollmatinger Garten steht? Nichts Genaues weiß man nicht….
Sicher ist mittlerweile aber, dass die Posse zum Theaterstück wird. Der Text ist geschrieben, prominente SchauspielerInnen haben ihr Mitwirken zugesagt, der Arbeitstitel steht: „Der Papst kommt“. Als Aufführungsstätte böte sich natürlich das Konstanzer Stadttheater an. Nächste Woche wird sich wohl entscheiden, ob Intendant Christof Nix mit im Boot ist. Wenn nicht, steht wieder Weiz parat. Dort wurde schon mehrmals erklärt, dass man an einer Aufführung des Stücks im Kunsthaus Weiz sehr interessiert sei.
Autor: H.Reile
Bilder: Herwig Heran
Also DAS hat doch was: das Päpstlein inmitten eines klassischen Ensembles! Ich bekomme es einfach nicht in meinen Kopf: Warum nur sind die Konstanzer Entscheidungsträger so verbohrt und einseitig dimensioniert??
Man hätte das Päpstlein mitsamt Davide Martello und seinem Flügel auf einem großen Floß in See stechen lassen können…. ein Ankerplatz vor dem Inselhotel oder der Seestraße und dann die perlenden Klänge!! DAS wäre für die letzten Herbst-Touristen ein einmaliges Erlebnis gewesen, von dem sie noch ihren Enkeln hätten erzählen können……
Statt dessen: Null Ideen, Verbiesterung und ein absolut chauvinistisches Kunstverständnis: Kunst ist nur das, was WIR als Kunst bezeichnen. Oder hat man sich doch in vorauseilendem Gehorsam gegenüber der hohen Geistlichkeit geübt?? So oder so, ein Armutszeugnis.