Lesermeinung: „Bitte mehr Sorgfalt!“

Der seemoz-Beitrag vom 3.2. unter dem Titel: „TV-Fasnacht: Narrensamen im Konzil“, der sich kritisch mit der Fernsehübertragung aus dem Konzil auseinander setzte, bleibt nicht unwidersprochen. Das fasnächtliche Urgestein Norbert Heizmann beisst zurück.

Lieber, sehr geehrter Herr Reile,

Danke!

Danke, dass Sie mir mit ihrem journalistischen Meisterwerk und Ihrer subtilen psychologischen Textanalyse endlich die Augen geöffnet haben für mein Leiden. Jetzt kann ich mich auch umgehend in ärztliche Behandlung begeben.

Nun, ein wenig Kritik kann ich Ihnen aber leider nicht ersparen.

Wie konnten Sie nur übersehen, dass ich in meiner Robin-Hood-Nummer mit einem Pfeil auf eine Frau gezielt habe. Welch Symbol der weiblichen Erniedrigung durch eine phallische Waffe. Bei genauerem Hinsehen hätten Sie an der Spitze vielleicht sogar noch einen Tropfen entdeckt.

Ferner erwähnte ich das Projekt Stuttgart 21. Man stelle sich vor: Ein Zug führt unten rein! Nur einer kranken, sexualneurotischen Pappnase kann es in den Sinn kommen, so ein Thema an das Licht der öffentlichkeit zu zerren.

Schäubles 100 000-DM-Schmiergeld im Keller! Im Keller! Dem Ort, an dem der Trieb gesteuerte Büttenredner, wie jeder weiß, selbstverständlich die Folterkammer für seine abartigen Sexualpraktiken eingerichtet hat, an deren Wand natürlich, katholisch, wie er ist, ein großformatiges Foto des Papstes hängt.

Im brigen prügeln wir Bühnennarren nach erfolgter Vergewaltigung unsere Partnerinnen regelmäßig ins Frauenhaus und abends gehen wir gerne noch einmal mit unserem triefenden Geschlechtsteil um die Häuser, um ein paar Schwule zu kastrieren.

Also Herr Reile! Beim nächsten Mal bitte etwas mehr Sorgfalt!

Sie sind mir aber auch einer!

Mit einem herzlichen Honarro

Norbert Heizmann