Linke lädt ein: Film und Diskussion zu Rojava

Der Vorstand des Kreisverbands der Linken lädt Mitglieder und Interessierte am nächsten Donnerstag, 28. 11., zu einer Versamm­lung in den Treffpunkt Tannenhof ein, bei der die Lage im nordsyrischen Rojava thema­ti­siert werden soll. Gegen die dortigen Selbstver­wal­tungs­projekte führt die türkische Armee seit Anfang Oktober völkerrechtswidrig einen Angriffs­krieg. Erklärtes Ziel von Staats­präsi­dent Erdogan ist die Zerstörung der von KurdIn­nen initiierten basisdemokratischen Gemeinwesen, in denen verschiedene Volks- und Religionsgruppen friedlich zusammenleben.

Eine vorläufige Bilanz nach sechs Wochen Krieg fällt erschreckend aus: Hunderte von Zivilist*innen sind den Angriffen zum Opfer gefallen, Städte, Dörfer und Infrastruktur wurden zerbombt, hunderttausende Menschen befinden sich auf der Flucht vor dem Militär und den mit ihm verbündeten islamistischen Milizen. Das entspricht dem Plan des türkischen Autokraten, die mehrheitlich von Kurdinnen und Kurden aber auch Angehörigen anderer Volksgruppen bewohnte Region ethnisch zu säubern. An ihrer Stelle sollen dort, unter islamistischer Verwaltung, arabischstämmige Muslime angesiedelt werden, die Erdogan als gefügige Erfüllungsgehilfen seiner Expansionspläne mißbrauchen will.

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Bei dem Treffen wollen die Kreislinken die aktuelle Situation darstellen sowie die nicht leicht zu durchschauenden politischen Zerklüftungen in der Region beleuchten, die durch die Politik der Großmächte, auch der EU und Deutschlands, noch vertieft werden. Vor allem interessiert Die Linke, warum die Menschen in Rojava bereit sind, ihre Gemeinwesen wenn nötig mit ihrem Leben zu verteidigen – selbst gegen die übermächtige NATO-Armee der Türkei.

Dazu zeigt der Kreisvorstand den Dokumentarfilm „Der Traum der Kurden: Rojava“, der unterschiedliche Aspekte des gesellschaftlichen Aufbruchs aus Sicht der Kurd*innen vorstellt. Was hat es auf sich mit ihrem gesellschaftlichen Experiment einer direkten kommunalen Demokratie, in der verschiedene Volksgruppen und Religionen friedlich zusammenleben, das Land in Eigenregie verwalten und die Gleichstellung der Geschlechter erreichen wollen? Nicht zuletzt soll thematisiert werden, warum Demokraten auch hierzulande die Geschehnisse in Nordsyrien nicht kalt lassen dürfen, und welche Möglichkeiten es gibt, Rojava zu unterstützen.

MM/jüg (Foto: R. Bürgel)


Der Traum der Kurden: Rojava
Wann?
Donnerstag, 28. 11., 19.30 Uhr. Wo? Konstanz, Treffpunkt Tannenhof (Am Tannenhof 2, 78464 Konstanz)