Linke Liste: Stadt soll Büdingen-Areal kaufen
Die Linke Liste Konstanz (LLK) will die Stadtverwaltung dazu verpflichten, mit dem Büdingen-Park-Besitzer Hans Jürg Buff über den Kauf des Grundstücks zu verhandeln. Der am 20.3. dazu lancierte Antrag an den Gemeinderat ist eine Reaktion auf den jüngst gerichtlich verhängten Baustopp für das Luxushotelprojekt des Schweizer Investors. Die Linken sehen darin die Möglichkeit, das Gelände gemeinwohlorientiert zu entwickeln.
Die LLK sieht durch die vom Verwaltungsgericht Freiburg Ende Februar verfügte vorläufige Einstellung aller Arbeiten doch noch die Chance, „eine der letzten grünen Lungen der Stadt Konstanz“ zu retten, schreiben die StadträtInnen Anke Schwede und Holger Reile in der Begründung des Antrags. Der Richterspruch mache amtlich, dass sich der Investor nicht an geltendes Baurecht halte, umso unverständlicher sei, dass Buff dabei „bis dato von der Stadt Konstanz unterstützt“ werde. Die LLK-RätInnen, die sich juristisch kundig gemacht haben, erwarten jedenfalls, „dass diese Entscheidung durch den Verwaltungsgerichtshof Mannheim bestätigt wird“.
Für die LLK, die das Superreichen-Domizil von Beginn an abgelehnt hatte, öffnet sich damit ein Fenster für eine Kurskorrektur. Schwede und Reile wörtlich: „Das Projekt ‚Sea Palace‘ ist gestorben. Es ist nicht zu erwarten, dass sich der Investor eines Besseren und des deutschen Baurechts besinnt. Genauso wenig ist zu erwarten, dass eine geänderte Bauplanung die Besonderheit der Umgebung, die Bedürfnisse der Bevölkerung der Stadt Konstanz oder den Erhalt von Natur und Seeufer im Blick haben wird. Solange das Grundstück in den Händen des Privatinvestors ist, droht Büdingen zu einem Luxustempel für wenige zu werden.“
Nur der Kauf des Park-Grundstücks könne hier Abhilfe schaffen, sind die LLK-RätInnen überzeugt. Die Stadt könnte so „mit dem vorliegenden Grundstück nicht nur einen großen Beitrag zum Umweltschutz leisten – Fridays for future lässt grüßen – sondern auch die städtebauliche Entwicklung vorantreiben“. Den Ratslinken schwebt danach eine „schonende Wohnbebauung“ bei gleichzeitigem Erhalt des öffentlichen Parks vor, wodurch die Lebensqualität „massiv gesteigert“ und dringend benötigter bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden könne.
Eindringlich appellieren die LLK-StadträtInnen deshalb an die Verantwortlichen, „im Hinblick auf die prozessuale Situation“ mit dem Investor zu verhandeln und durch den Kauf auch das eigene Gesicht vor dem Verwaltungsgericht zu wahren. „Im Gegensatz zum Bodenseeforum wären das gut investierte Millionen.“
MM/jüg (Foto: U. Riebe)