Marktstätte soll zum „steinernen Festsaal“ werden
Karl Langensteiner-Schönborn ist begeistert vom Entwurf des Kölner Siegerbüros Club L94. Und mit dem Baubürgermeister wohl auch die Einzelhändler, der Behinderten-Beauftragte und die Anwohner auf der gestrigen Präsentation der Umbaupläne: Die Neugestaltung der Marktstätte in Konstanz soll das Kernstück der Innenstadt zu einem „steinernen Festsaal“ mit Festbeleuchtung und gemütlichem Mobiliar machen, der See und Stadt besser verbindet
Das Konzept: Die Marktstätte soll mehr Platz für Bürger und Besucher bieten, außerdem die mittelalterlichen Fassaden wieder besser betonen und den Bezug zum Bodensee verstärken. Dafür wird, so der Siegerentwurf, die Beleuchtung moderner, die Unterführung attraktiver und das Pflaster komfortabler gestaltet.
Die Beleuchtung: Die Mastleuchten fallen weg. Stattdessen erhält der Platz eine „abgehängte Beleuchtung“ – die Seile können dann auch für die neuerdings beliebten Fahnen und Banner und die immer schon beliebte Weihnachtsbeleuchtung genutzt werden.
Das Pflaster: Als „Stadtparkett im Fischgrätverband“ preisen die Landschaftsarchitekten aus Köln ihre Idee der neuen Bepflasterung an. Fest steht: Das abgeschliffene Granit-Pflaster „mit Material aus den Gebirgen der Region“, im Fischgrät-Muster verlegt, bietet mehr Laufkomfort und ist weniger anfällig gegen Belastungen des Anlieferverkehrs. Außerdem könnte so die Sonderstellung der Marktstätte gegenüber dem Kopfsteinpflaster der Innenstadt betont werden.
Die Möblierung: Lange Bankmöbel aus Holz verlaufen vom Kaiserbrunnen bis zur Unterführung. Es soll zur Südseite linear und zur Platzmitte versetzt angeordnet werden, so dass Passanten sowohl in Richtung Brunnen als auch in Richtung See sitzen können.
Die Außengastronomie könnte begrenzt werden, denn der Siegerentwurf schlägt vor, die Bestuhlung bis auf drei Meter an die Fassaden zu verschieben. Dadurch entstünde ein breiterer Bewegungskorridor, der die Sicht zum See freilässt.
Die Unterführung: Zusätzliche Sitzstufen an den Übergangsbereichen Marktstätte und Hafenareal sind vorgesehen. Die Pflanzentröge werden zurückgebaut, zwei neue Rampen sollen die Unterführung barrierefrei machen, ein neues Fassadenkonzept die Farben des Sees aufnehmen und „ein Seeteppich in den Bodenbelag“ eingefügt werden.
Fahrradparken wird erleichtert: Durch die neue Stufenanlage wird der Platz vor der Post vergrößert und kann dann mit Fahrradbügeln ausgestattet werden. Angedacht ist zudem ein Fahrrad-Parkhaus in der Nähe des Bahnhofs.
Der Fahrplan: Im März 2015, so der Baubürgermeister, werden dem Technischen- und Umweltausschuss des Gemeinderates die ersten, konkreten Realisierungspläne vorgelegt. Erst dann könnten, abhängig vom Entscheid der GemeinderätInnen, konkrete Kosten benannt werden. Klar ist aber für Langensteiner-Schönborn schon jetzt: „Der Siegerentwurf verbindet viele gute und neue Ideen mit einem Konzept zügiger Umsetzbarkeit bei vertretbaren Kosten. Und das ist wahrlich selten in der Stadtplanung.“[modal id=“19250″ style=button color=default size=default][/modal]
Autor: hpk
Ein Fahrradparkhaus in der Nähe des Bahnhofs wäre ein Segen!
Andere Städte kriegen das hin! Warum nicht auch hier?
Die Unmöglichkeit mein Fahrrad gesichert am Bahnhof abzustellen, erlebe ich täglich.
Für BürgerInnen, die den öffentlichen Nahverkehr (z.B. Seehas) nutzen, ist das neben Benachteiligungen bzw. Behinderungen, wie die schlechte Erreichbarkeit der Gleise … ein Ärgernis.
Die öffentliche Daseinsvorsorge wird in unserem Land durch die aktuelle Sparpolitik überall massiv konterkariert (Stichwort: Investitionsstau!).
Daher begrüße ich neuen Schwung u.a. des Baubürgermeisters und hoffe, dass gute Ideen nicht ausgebremst werden und auch verkehrpolitisch endlich mehr Sinnvolles umgesetzt wird.