Mieterbund: „BUND der Wohnungsbauverhinderer“

„Wer mehr Hochhäuser fordert, muss sagen, wo sie gebaut werden sollen“, erklären die Vorstandsmitglieder des Deutschen Mieterbunds Bodensee, Herbert Weber und Winfried Kropp, zur Kritik des Bunds für Umwelt- und Naturschutz (BUND) an Vorschlägen für einen neuen Stadtteil, die gestern auf seemoz veröffentlicht worden war.

Sie werfen dem BUND vor, alle Vorschläge für den Wohnungsbau abzulehnen und damit zu einem „Wohnungsbauverhinderer“ ersten Ranges zu werden. Der Umweltverband sei mittlerweile unglaubwürdig, weil er sowohl Neubaugebiete ablehne als auch die Nachverdichtung im Innenbereich kritisiere. So werde Umweltpolitik zum „Wohnungsbauverhinderer“ missbraucht, so Weber. Damit trage auch der BUND Mitverantwortung für die sprunghafte Mietpreisentwicklung, die Normalverdiener nach und nach aus Konstanz dränge.

Zum sozialen Wohnungsbau mache der BUND keinerlei umsetzbaren Vorschläge, ergänzt Winfried Kropp. So gebe es derzeit keine Förderprogramme, die Mietpreisbindungen von 30 Jahren vorsehen. Die Forderung, die WOBAK solle sozialen Wohnungsbau betreiben, laufe ins Leere. Denn das städtische Unternehmen baue regelmäßig neue Sozialwohnungen. Zudem biete die WOBAK ihre nicht-preisgebundenen Wohnungen unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete an. „Ohne Baugrundstücke gibt es auch keine Sozialwohnungen,“ stellt Kropp fest.

Nur in einem Punkt stimmen die beiden Mietervertreter dem Umweltverband zu: Bauland sei in Konstanz zu wertvoll, um in großer Zahl bloß Einfamilienhäuser zu errichten. Allerdings sei dies weder im Handlungsprogramm Wohnen noch im Vorschlag der SPD für das Baugebiet im Schwaketen vorgesehen. Daher werfe der BUND mit dieser Forderung „Nebelkerzen ins Ulmisried“.

PM/hpk