Mit der repressiven Drogenpolitik Schluss machen

Legalize it? Für eine Veranstaltung zur Drogenpolitik haben die rührigen VeranstaltungsmacherInnen der Infokneipe im Konstanzer Verein Jugendkultur Contrast e.V. einen ebenso sachkundigen wie in der Szene prominenten Referenten gewonnen. Der Linke-Politiker Frank Tempel, von 2009 bis 2017 Bundestagsabgeordneter und drogenpolitischer Sprecher seiner Fraktion, wird am kommenden Freitag im „Contrast“ seine Argumente für eine Legalisierung von „psychoaktiven Substanzen“ darlegen.

Welchen Einfluss haben Verbote von Drogen auf unsere Gesellschaft? Während europäische Mächte im 19. Jahrhundert sogar noch Kriege führten, um den staatlichen Handel mit Drogen durchzusetzen, „tobt seit Mitte des letzten Jahrhunderts ein erbitterter Feldzug gegen den Konsum und Handel psychoaktiver Substanzen“, heißt es in der Einladung zu der von der Rosa-Luxemburg-Stiftung unterstützten Veranstaltung. Die hierzulande praktizierte Politik der harten Hand gipfele nicht nur „in der sinnlosen Verfolgung von Konsument*innen vor Ort, sondern auch in blutigen Drogenkriegen zwischen Kartellen zu Lasten der Zivilbevölkerung in den Erzeugerländern.“

Der diplomierte Kriminalbeamte Tempel macht sich dagegen für einen Paradigmenwechsel in der Drogenpolitik stark. Er tritt für Konzepte ein, die einen sicheren Konsum von Drogen, etwa unter Berücksichtigung des Jugendschutzes, gewährleisten und gleichzeitig Steuergelder sparen. Der 50-Jährige weiß, wovon er spricht. Als Kommissar arbeitete er bis vor einigen Jahren selbst bei der Thüringer Drogenfahndung und kennt die Folgen repressiver Drogenpolitik aus erster Hand.

MM/jüg (Foto: CaraMel Fotohandwerk via Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0)


Wann? Freitag, 29.3., 19:30 Uhr. Wo? JugendKultur e.V. Contrast, Joseph-Belli-Weg 11, 78467 Konstanz.