Motorrad-Sicherheit kann mann und frau lernen

Sommerzeit, Bike-Saison. Schnittig jagen die vermummten Teufelsfahrer wieder an uns harmlosen Verkehrsteilnehmern vorbei. Gefährlich sieht das aus. Doch die Statistik belegt anderes – seit 2008 sind die Unglückszahlen mit Motorrädern rückläufig, im letzten Jahresvergleich sogar um 11,9 Prozent; auch die Zahlen schwerer Verletzungen gehen zurück. Hat das womöglich mit mehr Sicherheitsbewusstsein der Biker zu tun? Eindrücke vom Motorrad-Sicherheitstraining in Oberuhldingen.

Ist Motorrad-Sicherheits-Fahrtraining nur etwas für Anfänger? Aber sicher nicht – am „gefährlichsten“ leben, oder hier eben besser gesagt, fahren die Routinierten. Warum? Ich fahre selber seit vielen Jahren ein Motorrad. Letztes Jahr habe ich zum 8-ten Mal am zweitägigen Motorrad-Sicherheitstraining Bodensee in Oberuhldingen teilgenommen. Und heuer wieder, wenn am 17./18. und 19./20. auf dem Verkehrsübungsplatz trainiert wird.

Weil ich so schwer von Begriff bin? Nein, ganz im Gegenteil. Obwohl ich überzeugt bin, ein routinierter, „guter“ Fahrer zu sein, bin ich jedes Jahr von neuem überrascht, wie viel zum Beispiel über den Winter „einrostet“. Wie sich unbemerkt kleine „Unsicherheiten“, „Unbedachtheiten“ einschleichen. Was mich jedes Jahr von neuem fasziniert und begeistert – ich werde nächstes Jahr wieder teilnehmen, freue mich jetzt schon wieder – ist die Tatsache, wie viel selbst wahrgenommene Sicherheit, wie viel Spaß erlebbar wird, wenn man spürt, wie sicher und „richtig“ man das Motorrad beherrscht. Wie das Wort schon sagt: herrscht. Wie man spürt, dass man Herr (auch immer mehr Frau) der Situation ist. Das motiviert und gibt ein unglaublich tolles Gefühl.

Situationen, kritische blitzartige Ausweichmanöver – z.B. auch während der Schräglage – sicher und heil zu überstehen, das muss einfach geübt werden, bis man im Reflex, aus dem Unterbewusstsein heraus, fast instinktiv richtig reagiert. Könnt ihr euch vorstellen, wie man sich fühlt, wenn man in solchen Situationen so etwas wie „Sicherheit“ in sich spürt, wenn anstelle kalter Schweißperlen ein Schmunzeln übers Gesicht huscht, wenn mann instinktiv im Reflex richtig reagiert? Bei mir gibt es

jedesmal von neuem einfach ein „saugutes Gefühl“ – es macht unglaublich Spaß. Meine Partnerin, begeisterte Sozia, hat das Training „hinter mir“ auch schon mehrmals mitgemacht – mit dem Ergebnis: Motorrad Beifahren macht ihr noch mehr Spaß, sie fühlt sich sicherer, und das gegenseitige Vertrauen (Fahrer/Mitfahrer) tut gut, auch in der Beziehung.

Das Trainig dauert zwei Tage – Gott sei Dank. Ich habe schon viele andere eintägige oder noch kürzere Sicherheitstrainings absolviert. Klar, alles ist besser als nichts. Aber wenn etwas nur wenig nützt und trotzdem kostet, frustriert es. Bei dieser Thematik wiegt man sich dadurch sogar in einer

falschen Sicherheit, wenn man etwas nur mal kurz getan hat. Von gelernt oder beherrschen kann nach wenigen Stunden einfach nicht die Rede sein. Oder wer hat in einem Tag oder noch kürzer das Autofahren gelernt? Warum hat auch dies gedauert? Die Bewegungen, z.B. Gas/Kupplung/Bremse müssen geübt werden, bis sie ohne zu überlegen automatisch richtig funktionieren. Und genau so ist es auch mit dem Reagieren in heiklen Situationen im Straßenverkehr als Motorrad Fahrer.

Wer also richtigen Spaß, Fahrspaß und entsprechend orientierte Menschen erleben und seine Motorrad-Beherrschung optimieren will… ich kann nur jedem das Motorrad-Sicherheitstraining empfehlen und zwar unabhängig, wie kurz oder wie viele Jahre man schon fährt.

Diese Zeilen sind keine Werbung – wir sind gerne bereit, weiterführende Auskunft zu erteilen: 017637652724. Ich möchte mit diesen Zeilen einfach möglichst viele junge, mittelalte und alte Motorrad-Hasen und -Hasinnen motivieren, begeistern und, das würde mich riesig freuen, sie dieses Jahr an Christi Himmelfahrt beim Motorrad- Sicherheitstraining kennen lernen.

Autor: Michael Widmer

PS: Dass ihr diese Zeilen lesen könnt, verdankt ihr mindestens zweimal diesem Training…