„Musik ist Teilen“: #ZUSAMMEN im Kulturladen Konstanz

Musik aus einer anderen Welt: Das ukrainische Duo „Astronata“ auf der Coming-Home-Party am 26. Dezember 2022 im Kula, Bild: Kulturladen

Der Kulturladen Konstanz (kurz: Kula) hat sich seit Beginn des Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine bereits in vielfältiger Weise für ukrainische Geflüchtete eingesetzt. Nun ruft er das Projekt #ZUSAMMEN ins Leben, das Künstler*innen aus der Ukraine eine Bühne für ihre Musik bieten und so Integration schaffen will. Projekt-Managerinnen Yuliia Reperiash und Anastasia Potapchuk sowie Kula-Mitarbeiter Benjamin Kreibich erzählen von Hintergründen und Zielen des Projekts.

Ein Austausch zwischen Kulturen

Ziel des Projekts sei ein gemeinsames Kennenlernen und das Signalisieren von Toleranz und Zusammenhalt. „Das Projekt #ZUSAMMEN soll ukrainische Musiker*innen und Künstler*innen mit beispielsweise Menschen aus Konstanz zusammenbringen, um einerseits den Menschen hier ukrainische Musik zu präsentieren und andererseits ein kleines bisschen Zuhause für die Geflüchteten zu schaffen. Diese können kommen und ukrainische Musik anhören – das gibt Trost und ein Stück normales Leben zurück“, so Potapchuk. Reperiash ergänzt: „Eines unserer Ziele ist es, den Deutschen zu zeigen, dass wir zwar Geflüchtete sind, aber ihr keine Angst vor uns haben müsst.“

Nata Smirina, Teil von Astronata, in ihrem Element, Bild: Kulturladen

Ein erstes Konzert mit einer ukrainischen Band fand am 26. Dezember letzten Jahres statt. Auf der traditionellen Coming-Home-Party des Kula trat das ukrainische Duo Astronata bestehend aus Nata Smirina und Ilya Misyura auf. „Am Anfang hatte ich etwas Angst, dass die Leute sie nicht verstehen werden, weil sie ein paar Songs auf Ukrainisch und Russisch gesungen haben. Aber alle hatten Spaß und die Leute haben sogar ein paar Lyrics gesungen, nachdem sie sie ihnen beigebracht hatten“, erzählt Potapchuk. Kreibich fährt fort: „Es war eine Überraschung, weil keine Person wirklich wissen konnte, wie die Band klingt, weil sie hier nicht bekannt ist. Aber die Band hat das Publikum schnell für sich gewonnen und alle haben die Musik und die Performance gefeiert. Als Person aus Konstanz und nicht der Ukraine genieße ich es gerade richtig, neue Bands zu entdecken und diese Art von Musik erfahren zu können. Ich wünsche mir manchmal, dass wir mehr davon hier in Deutschland haben.“ Reperiash nickt bestätigend: „Das Ziel des Projekts #ZUSAMMEN ist es nicht, Deutsche dazu zu bringen, Ukrainisch zu lernen, sondern dass sie die Stimmung und Kunst durch die Musik spüren. Darum geht es.“

Sponsoringangebote

Für Menschen, die das Projekt #ZUSAMMEN unterstützen wollen, bietet der Kula derzeit verschiedene Möglichkeiten für Sponsoring. Zwar erhält er auch eine Förderung des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, aber die Summe mache nur einen Teil des nötigen Geldes aus. Im Angebot sind verschiedene Pakete, die unter Absprache auch individuell verändert werden können.

  • Paket #1: Logo auf Plakate und PhotoWand

Die Plakate werden hier im Stadtgebiet platziert, während das Logo gleichzeitig auf der Photo- und Pressewand, der Website, den Social-Media-Kanälen und den Flyern mit dem Showprogramm zu sehen sein wird. Paket 1 ist für 250€ erhältlich.

  • Paket #2: Bauzaunbanner als Open Air Möglichkeit

Das Logo beziehungsweise ein Plakat werden hier auf Bauzaunbannern auf dem gesamten Open-Air-Gelände sichtbar sein – für Besuchende wie Außenstehende. Wichtig ist nur, dass ein fertig gedrucktes Banner zugeschickt werden muss. Für 500€ kann dieses Paket 2 erworben werden.

  • Paket #3: Alles #ZUSAMMEN

Zusätzlich zu Plakaten im Stadtgebiet und Bauzaunbannern auf dem gesamten Open-Air-Gelände wird das Logo auf der Pressewand, den Flyern mit dem Showprogramm, der Website und den Social-Media-Kanälen zu sehen sein. Für 600€ können hier also Paket 1 und 2 zusammen erworben werden, was am effektivsten und profitabelsten sei. Erreichen können Sie Projekt-Managerin Yuliia Reperiash unter reperiash@gmail.com.

Einen Einstiegsgrund für Sponsoring sieht Reperiash darin, dass Sponsor*innen so ukrainische Geflüchtete für sich gewinnen könnten: „Die Menschen, die hierherkommen, kennen den Markt nicht. Wenn Ukrainer*innen sehen, dass ein Unternehmen sie unterstützt, dann sind sie loyal und geben diese Informationen weiter. Das wirkt noch viel mehr, als nur eine Werbung zu sehen.“

Der beste Weg zu unterstützen, ist vorbeizukommen.

Abgesehen von Sponsoring können Menschen vor allem durch Teilnahme unterstützen: „Die Leute können zu den Konzerten kommen und Informationen zu Veranstaltungen weitergeben“, so Potapchuk. Außerdem sammelt der Kula Spenden für den Fond „Musicians Defend Ukraine“, der ukrainische Musiker*innen unterstützt, die derzeit an der Grenze kämpfen. Bei den vergangenen und zukünftigen Konzerten würden 2 Euro jedes Tickets dort hinfließen und außerdem könnten Menschen selbstständig dort spenden. Informationen dazu finden sich auf der Projektseite #ZUSAMMEN.

„Musik ist Teilen und dafür braucht es ein Publikum. Jede Band braucht Zuschauer*innen, die die Künstler*innen mit offenen Armen empfangen. Also kommt vorbei und guckt euch die Bands an“, lädt Kreibich ein. Das Projekt-Team von #ZUSAMMEN freut sich auf zahlreiche Besucher*innen bei den anstehenden Konzerten und ist dankbar für jegliche Unterstützung. Am 02. März geht es los mit FO SHOW, einem afrikanisch-ukrainischen Hip-Hop-Projekt, das Anfang 2019 in Kharkiv in der Ukraine gegründet wurde. Programm und Tickets gibt es hier.

Autor*in: Connie Lutz, Bilder: Kulturladen Konstanz – Das Interview wurde ursprünglich in englischer Sprache geführt. Die Zitate wurden im Einverständnis mit den Interview-Teilnehmenden von Connie Lutz auf Deutsch übersetzt.

Bildbeschreibungen für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen:

  • Teaserbild: Das erste Bild blickt aus Publikumsperspektive auf die Bühne des Kula. Zu sehen ist das ukrainische Duo Astronata in buntes Licht getaucht. Rechts und links ist ein regenbogenfarbener Streifen aus Scheinwerferlicht sichtbar. Im Vordergrund sind zahlreiche schwarze Silhouetten von tanzenden Menschen zu sehen.
  • Artikelbild: Das zweite Bild zeigt Nata Smirina, eine von zwei Personen des Duos Astronata, während einer Performance. Sie trägt schwarze Shorts, ein bauchfreies, schwarzes Top, schwarze, längere Socken und Pömps. Außerdem trägt sie aufwendigen Körper- wie Kopfschmuck. Das gesamte Bild ist in blaues Scheinwerferlicht getaucht.