Nachfragen zur Moschee

Nese Erikli „ist sehr beunruhigt“. Die grüne Landtagsabgeordnete aus Konstanz sorgt sich um das „liberale Klima“, das bisher in der Konstanzer Mevlana Moschee herrschte und schreibt an Thomas Strobl, den Innenminister in Stuttgart. Und fragt, ob denn die Auseinandersetzungen zwischen der Regierungspartei AKP und der türkischen Opposition auch die Lage unter Türken hierzulande verschärfe.

Erikli berichtet in dem Brief, AKP-AktivistInnen seien in der Konstanzer Moschee mittlerweile „klar tonangebend“, kritische Stimmen und Erdogan-GegnerInnen hätten keinen Platz mehr in der Mevlana Moschee. Immerhin sei das Gotteshaus der DITIB unterstellt, die als verlängerter Arm Erdogans in Deutschland gelten könne.

Moscheen sind, so die Landtagsabgeordnete mit türkischen Wurzeln weiter, ebenso wie Kirchen oder Synagogen, nicht nur spirituelle Orte der Einkehr, sondern auch der Begegnung und insofern niemals unpolitisch. „Aber Baden-Württemberg – von Konstanz bis Mannheim – darf kein Ort für türkische Innenpolitik sein“, schon gar nicht für politisch motivierte Anfeindungen bis hin zu Morddrohungen.

Und sie fragt Thomas Strobl, was denn das Stuttgarter Innenministerium tue, damit die angespannte politische Lage in der Türkei „nicht das Klima bei uns in Baden-Württemberg vergiftet und damit Muslimas und Muslime, auch türkischstämmige, bei uns ihre Religion frei von Drohungen ausüben können“.

hpk

Mehr zum Thema:
12.10.17 | Moschee: Vom Versuch einer Annäherung