Neue Nadelstiche im Konstanzer Busverkehr

Die Gewerkschaft ver.di verschärft ihre Nadelstich-Politik gegenüber den Kommunalen Arbeitgebern. Am Tag vor der nächsten Tarifverhandlung werden die städtischen Busfahrer wieder landesweit in den Streik treten. „In Konstanz steht die Streikfront“, so Betriebsrat Johannes Niederstedt. Am morgigen Mittwoch wird deshalb der Busverkehr fast völlig lahmgelegt. Und zwar während des ganzen Tages.

Am Mittwoch, 26.10.2011, bestreiken die ver.di Mitglieder erneut den Busbetrieb der Stadtwerke Konstanz. Die meisten Buslinien (auch Schulbusse) können ganztägig nicht bedient werden. Teilweise fahren Busse auf der Linie 4 und Linie 908. Allerdings werden diese Busse sehr voll sein, kündigen die Stadtwerke Konstanz an.

Der Betriebsratsvorsitzende der Konstanzer Stadtwerke, Hannes Niederstedt, rechnet damit, dass die Nadelstich-Politik noch verschärft wird, sollte es zu keiner Einigung mit dem Arbeitgeberverband kommen: „Die kleineren Stadtwerke, und dazu gehört auch Konstanz, wären durchaus an einer friedlichen Regelung interessiert“, so Niederstedt, „sie können sich aber im Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) nicht durchsetzen“. Als Scharfmacher auf Arbeitgeberseite gilt der KAV-Vorsitzende, der Freiburger Oberbürgermeister Salomon (Grüne).

Die Dienstleistungsgewerkschaft hat ihre Mitglieder auch in Stuttgart, Freiburg, Karlsruhe, Heilbronn, Esslingen und Baden-Baden zum Streik am Mittwoch aufgerufen. Diesmal sollen Busse und Straßenbahnen ganztägig stillstehen. Vergangene Woche hatte ver.di die Arbeitskampfmaßnahmen nach einigen Stunden am Nachmittag jeweils wieder beendet. In Stuttgart werden die Busse allerdings sogar bis zum Freitag im Depot bleiben.

Mit ihren neuen Streikaktionen will die Gewerkschaft vor den nächsten Gesprächen mit den Arbeitgebern den Druck erhöhen. Am Donnerstag dieser Woche kommen Vertreter von ver.di und des Kommunalen Arbeitgeberverbandes (KAV) erneut in Stuttgart zusammen. Die Tarifverhandlungen sind festgefahren. Die Arbeitgeber haben eine Schlichtung angeboten. Zugleich verschärften die Arbeitgeber den Ton. KAV-Hauptgeschäftsführer Joachim Wollensak sagte, ver.di sei eine „Dienstverweigerungs-Gewerkschaft“. Die Gewerkschaft fordert unter anderem kürzere Schichten, volles Weihnachtsgeld und 30 Tage Urlaub für alle – unabhängig vom Alter.

Autor: PM/hpk

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