Neues Bündnis will „Herkulesaufgabe“ stemmen
Die Vorbereitungen laufen seit Monaten: Eine Gruppe von Leuten, angesiedelt überwiegend im grün-sozialdemokratisch-linken Lager, will ein Bündnis zimmern, das die Verkehrswende in Konstanz anpackt. Am 1. Oktober wollen die Beteiligten, darunter der einstige Bundestagsabgeordnete Hendrik Auhagen, das Bündnis nun offiziell aus der Taufe heben.
Ihr Ziel: Den Klimaschutz auf einem wichtigen Feld im von automobilen Blechlawinen geplagten Konstanz endlich konkret voranzubringen. Zusagen für eine Mitarbeit gibt es von einigen Naturschutz- und Verkehrsverbänden, aber auch vier Gemeinderatsfraktionen – FGL, SPD, JFK und LLK – wollen sich aktiv beteiligen. Ihre Absichten bringen die Verkehrsbündler in der Einladung zum Gründungstreffen auf den Punkt:
„Wie können konkrete Konstanzer Konsequenzen aus den Klima-Demos gezogen werden? Nicht nur „die Konzerne baggern in der Ferne“ das Klima kaputt, sondern praktisch vor jeder Haustür stehen CO2-Schleudern. Paradies und Petershausen sind zugeparkt, in der Bodanstraße herrscht täglicher Verkehrskollaps und bei der Bahn stehen für 2020 vielmonatige Sperrungen an.
Das Verkehrswendebündnis Konstanz will die Trendwende, bis 2025 ein Fünftel weniger Autoverkehr in Konstanz durch einen Qualitätssprung bei Fahrradverkehr und ÖPNV. Vier Gemeinderatsfraktionen und eine Reihe von Verbänden haben sich schon im März grundsätzlich zu diesem Ziel bekannt – nun geht es um die Herkulesaufgabe, aus dem Bekenntnis praktische Konsequenzen zu ziehen, wozu auch alle engagierten BürgerInnen herzlich eingeladen sind.“
MM/jüg
Wann: Dienstag, 1.Oktober, 19.00 Uhr. Wo: Konstanz, „Costa del Sol“, Sankt-Johann-Gasse 9.
Ich wiederhole mich: Und dennoch sind sich nahezu alle Gemeinderäte, eben auch aus grünem, sozial-demokratischem, linken Lager einig, in der zugebauten Innenstadt, dem nachverdichteten und wie oben beschriebenen zugeparkten Paradies, Nähe Bodanstraße und Laube sowie dem Stadtteil Stadelhofen eine weitere massive Bebauung zuzulassen, den Zentralen Omnibus Bahnhof rechtsrheinisch an die Schänzlebrücke zu verlegen und durch weitere 300 WE ca. 450 Fahrzeuge dem durch Nachverdichtungen hausgemachten Verkehr beizusteuern? Von den absolut umwelt- natur- und klimaunfreundlichen Begleitumständen, die sämtlichen Voraussetzungen zur Klima- und Umweltfreundlichen Zukunftsstadt widersprechen, einmal abgesehen. Dass die nachhaltige noch soziale und ökolisch stabile Balance des Paradies`dadurch endgültig aufgehoben wird, interessiert ohnehin niemanden. Dass in einem der teuersten Viertel der Stadt keine günstigen Wohnungen entstehen werden, sollte sowohl den Grünen, den SPDler, den Linken längst klar sein, denn noch schweben nicht alle auf Burchhardts Wolke im Nirgendwo. Auch diese Bebauung kann nur eine vorwiegend wirtschaftliche sein und sie wird ganz sicher nicht zur dringend notwendigen Verkehrswende beitragen, im Gegenteil! Aber warum sollten nach all den vergangen, vergeudeten Jahren endlich Weitsicht, Klugheit, Verstand siegen?