Newroz im Zeichen von Solidarität und Widerstand
Hunderte Kurdinnen und Kurden feierten am vergangenen Samstag in der Petershauser Halle in Konstanz ihr traditionelles Neujahrsfest Newroz. Neben viel traditioneller Musik und Tänzen gab es immer wieder Beiträge zur Lage in ihren Herkunftsregionen. Im Zentrum standen dabei die Hungerstreiks von kurdischen AktivistInnen sowie die aktuellen Bedrohung der Autonomieprojekte in Rojava (Nordsyrien) durch das türkische Erdogan-Regime.
Der Autokrat hat mehrfach angekündigt, die selbstverwalteten Kommunen militärisch vernichten zu wollen, die ihres basisdemokratischen und emanzipatorischen Charakters wegen auf großen Widerhall in der Region stoßen. Viele Solidaritätsbekundungen erntete in Petershausen auch der im November 2018 von der HDP-Abgeordneten Leyla Güven begonnene unbefristete Hungerstreik, dem sich mittlerweile mehr als 7000 politischen Gefangene in türkischen Knästen angeschlossen haben.
Die vom türkischen Staat wegen ihres Engagements für mehr kurdische Autonomierechte oft unter fadenscheinigsten Vorwürfen weggesperrten Oppositionellen kämpfen mit diesem letzten Mittel gegen die unmenschlichen Haftbedingungen und fordern vor allem die Aufhebung der Totalisolation des seit mehr als 20 Jahren vom türkischen Staat auf einer Insel eingekerkerten PKK-Gründers Abdullah Öcalan. Der kurdische Politiker ist mit seinen Vorschlägen für eine friedliche und demokratische gesellschaftliche Revolution in der Region zu einem Hoffnungsträger avanciert.
Eine Grußbotschaft gab es in der Petershauser Halle, in der Fahnen und Bilder vom ungebrochenen Widerstandsgeist der kurdischen Bewegung zeugten, auch von einem Vertreter des lokalen Solidaritätsbündnis Rojava und der Linkspartei. Schon am Nachmittag hatte das Bündnis auf dem Münsterplatz mit einer Kundgebung auf die verheerende Menschenrechtslage in der Türkei aufmerksam gemacht und die deutsche Bundesregierung scharf dafür kritisiert, dass sie dem Autokraten Erdogan trotz aller Menschenrechtsverletzungen weiter die Stange hält.
jüg (Foto: privat)