Niedrige Löhne für Studierende an der Uni Konstanz
Konstanz, das ist längst bekannt, ist ein ziemlich teures Pflaster. Glücklich kann sich schätzen, wer hier beispielsweise eine halbwegs bezahlbare Bleibe findet. Vor allem StudentInnen müssen sich oft um Zusatzjobs bemühen, um finanziell über die Runden zu kommen. Die aktuelle Entscheidung des Rektorats der Universität Konstanz, ihren studentischen Hilfskräften im Landesvergleich die niedrigsten Löhne zu zahlen, sorgt nun bei den Jusos der Stadt Konstanz für Unmut, wie einer Medienmitteilung zu entnehmen ist.
Zum 01.01.2022 hat die Universität Konstanz die Löhne für Studierende im Bachelor auf 10,45 € erhöht. Die Universität orientiert sich damit am Mindestlohn, der nach Empfehlung der Mindestlohnkommission zur Mitte des Jahres ebenfalls auf 10,45 € steigen soll.
Der Juso Stadtverband Konstanz kritisiert diese Lohnhöhe als unzureichend. „Es ist absolut unverständlich, dass die Universität Konstanz als sogenannte „Exzellenzuniversität“ die niedrigsten Löhne aller Universitäten im Land Baden-Württemberg zahlt. Studentische Hilfskräfte verdienen eine faire Bezahlung für ihre Arbeit“, so Theo Kaiser, Vorsitzender der Konstanzer Jusos. Viele Studierende seien gerade in der größten Stadt am Bodensee auf die Einnahmen aus einer Nebentätigkeit angewiesen, um ihren Unterhalt zu finanzieren.
Das Studierendenparlament hatte bereits im Vorfeld die Uni-Rektorin Katharina Holzinger aufgefordert, die Löhne zu erhöhen. Es habe zwar ein Gespräch gegeben, bei dem Holzinger die Argumente der Studierenden zur Kenntnis nahm, aber eine Anhebung der Löhne wurde nicht in Aussicht gestellt.
Auch angesichts der hohen Inflation steigen die Kosten für Studierende in Konstanz stetig. „Die Universität zahlt viel zu wenig, obwohl wir in einer der teuersten Städte des Landes leben. Wir verlangen von unserer Rektorin, dass die Bezahlung am unteren Ende des Tarifrahmens endet und wir mindestens mit anderen Universitäten in Baden-Württemberg gleichziehen“, so Ioannis Tagos, Mitglied des Studierendenparlaments der Universität Konstanz.
Text: PM/hr
Bild: wikipedia/Christian Schirm