OB-Wahl: Felix Müller macht weiter

Die Grünen und die FGL haben sich mit überwältigender Mehrheit dafür ausgesprochen, bei den kommenden Oberbürgermeisterwahlen Luigi Pantisano zu unterstützen. Doch Felix Müller, der zweite Kandidat aus dem grün-linken Lager, will weiterhin an seiner Kandidatur festhalten, wie er seemoz in seinem aktuellen Statement wissen ließ, das wir hier wiedergeben. Dazu ein Kommentar.

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So äußerte sich Felix Müller: „Ich gratuliere den Grünen/FGL und Luigi Pantisano, dass sie für die ewige Hängepartie bei der Kandidatensuche endlich ein klares Ende gefunden haben.

Ich sehe aber, dass gerade das Thema Klimaschutz weiterhin nicht den Stellenwert im Wahlkampf hat, den es dringend braucht und es auch an Ideen fehlt, wie wir diese große Aufgabe in Konstanz gemeinsam lösen können. Ich werde deshalb weiterhin mit meinen Ideen für ein starkes und zukunftsfähiges Konstanz antreten. Für eine entschlossene kommunale Klimaschutzpolitik und mehr Artenvielfalt in der Stadt. Für dauerhaft bezahlbaren Wohnraum und tolle neue Freiräume. Für eine Energie- und Wärmewende, die Konstanz zur Vorreiterstadt macht. Und für ein Konstanz, das mutig voran geht und trotzdem seinen tollen Charakter und den der umgebenden Landschaft bewahrt.

Es braucht aber bei so einer wichtigen Entscheidung wie der Wahl des Oberbürgermeisters auch einen Wahlkampf mit persönlichen Gesprächen. Ich hoffe, dass der Gemeinderat jetzt einen Termin findet, der diesen Wahlkampf von Angesicht zu Angesicht auch möglich macht.

Toll finde ich, dass nun auch die Grünen und die FGL das Ziel haben, dass Konstanz bis 2030 klimaneutral werden muss. Hier sollte die FGL, sobald die Lage wieder eine Beschlussfassung zulässt, einen entsprechenden Antrag in den Rat einbringen. Am besten wieder getragen von einem breiten Fraktionsbündnis. Gerade in der aktuellen Situation besteht so eine reelle Chance, dass wir als Stadt nach dem Ende der Krise nicht wieder in die alten Muster zurück fallen. Damit hätten wir endlich ein Ziel, um den Wandel hin zur Klimaneutralität entschlossen anzupacken.

Ich freue mich, in den nächsten Monaten auch hierzu weitere Ideen beitragen zu dürfen.“


Muss das sein?

Es bleibt dem Umweltaktivisten Felix Müller natürlich unbenommen, weiterhin als OB-Kandidat aufzutreten und für sich zu werben. Doch klug ist das nicht, denn damit könnte er dem weitaus aussichtsreicheren Kandidaten Luigi Pantisano entscheidende Stimmen wegnehmen, die letzterer braucht, um den noch amtierenden CDU-Oberbürgermeister Uli Burchardt zumindest in einen zweiten Wahlgang zu treiben. Gelänge ihm das, wäre das Rennen um den begehrten Posten in der größten Stadt am Bodensee ziemlich offen und Pantisano könnte durchaus für eine Überraschung sorgen.

Schon bei der Kandidatenbefragung, die die Grünen in ihren Reihen angeboten hatten, machte Luigi Pantisano die weitaus bessere Figur. Sehr souverän nahm der erfahrene Kommunalpolitiker Stellung zu allen relevanten Fragen, die für die weitere Entwicklung der Stadt Konstanz von Bedeutung sind. Felix Müller hingegen spielte vor allem die Umweltkarte aus, und das ist, gerade in diesen trüben Zeiten, die uns in vielerlei Hinsicht auf Jahre hinweg beschäftigen werden, einfach zu wenig.

Noch ist Zeit genug, die anstehenden Wahlkampfstrategien zu bündeln, um dem Amtsinhaber Burchardt tatsächlich Paroli bieten zu können. Aber dazu braucht es eine breite Front derer, die nach acht Jahren weitestgehenden Stillstands von einem wahrhaft sozial-ökologischen Umbau der Stadt Konstanz träumen. Das sollte auch den Kandidaten Felix Müller umtreiben und er wäre gut beraten, sich mit seinen UnterstützerInnen und seiner Fachkompetenz, die ihm niemand absprechen wird, in das Wahlbündnis für Pantisano einzureihen.

H. Reile (Fotos: F. Müller, L. Pantisano)