OB-Wahl: Und noch ein Kandidat
(red) Nun schickt vermutlich auch die SPD einen Kandidaten ins OB-Rennen. Auf seemoz-Anfrage erklärte der Jurist Andreas Hennemann, dass er sich „ernsthaft und gründlich“ überlege, seinen Hut in den Ring zu werfen. Derzeit führe er Gespräche mit „politisch und interessierten Menschen“ quer durch alle Lager. Somit muss der noch amtierende Rathauschef Uli Burchardt mit vier Gegenkandidaten rechnen. Luigi Pantisano, Felix Müller, Andreas Matt und eben Andreas Hennemann. Vorläufiges Fazit: Fünf Männer bewerben sich um einen Job. (Bild: Denise Claus Fotografie)
@ Markus Schlug: Woher die Info, dass dies „ein toller Kandidat“ sei? Ich jedenfalls habe ihn bisher nicht mitbekommen – anders als z.B. Herrn Pantisano, der sich aktiv ins Geschen einbringt. Bei Herrn Hennemann weiß ich jetzt nur, dass er Jurist ist – da scheint mir ein Stadtplaner in dieser Stadt, in der bisher keine Stadtpanung stattfindet, naheliegender.
Dann weiß ich noch, dass Herr Hennemann für die SPD antreten will – andernorts mag das eine Empfehlung sein, aber die Konstanzer SPD kann man, mit Verlaub, in der Pfeife rauchen: Schon bei der letzten Wahl gab es ein Debakel, weil Teile der SPD eine fragwürdige CDU-Kandidatin unterstützten und andere Teile nicht so recht wussten, ob sie sich davon distanzieren sollten oder nicht. Auch jetzt ist mir nicht recht klar, welche Strategie diese Partei mit der verspäteten Aufstellung eines eigenen Kandidaten verfolgt (der es sich erst einmal „ernsthaft und gründlich“ überlegt).
Immerhin darin sind wir uns einig: Jemand, der Heiner Geißler kopiert und behauptet, Mitglied von Attac zu sein, in Wahrheit aber ausschließlich CDU-Politik macht, jemand, der werbewirksam den Klimaschutz ausruft und in Wahrheit die Abholzung aller Bäume vorantreibt, die irgendwelchen Investitionsobjekten in Büdingen, Zoffingen und wo auch immer im Wege stehen, jemand, der mit den Bürgern vor Ort nicht spricht – der ist schlecht für diese Stadt.
Eine gute Nachricht, ein toller Kandidat: Ich bin gespannt auf das Wahlprogramm! Mehr Bewerber heißt mehr Auswahl. Das Ziel: Den aktuellen OB zuerst in den zweiten Wahlgang zwingen und noch besser: Ablösen!
Die niederträchtige Unterstützung und Beteiligung an ziemlich allen bundesdeutschen Finanzskandalen, wie im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung, Bankenrettung, Hartz IV, Cum ex oder neu Wirecard gehören zum täglich Brot der SPD.
Demnächst haben wir ein größeres Parlament als China. Der geschmeidige Wechsel vom politischen Mandat in Stiftungen, Staatsbetriebe oder kommunale Unternehmen, das unbedingte Festhalten am Bodensee-Airport Friedrichshafen, dem Ausstellungsprojekt „Landshut“ (mehr als 12 Millionen teuer), die unbedingte Hilfe für die Deutsche Bodensee Tourismus GmbH mit der Echt Bodensee Card – alles Millionen teure Fehlinvestitionen wie überdimensionierte, überteuerte Tourist Informationen. Also Vetterleswirtschaft bis in die kleinste Gemeinde oder den winzigsten kommunalen Gemeinderat. Immer sind sozialdemokratische Parteisoldaten treu an der Seite ihrer christdemokratischen Führungsoffiziere. Das ist Systemversagen über das es lohnt nachzudenken. Besonders wenn man sich in Konstanz die SPD-Beteiligung an „Fehlinvestitionen“ in Erinnerung ruft. Wie kann in solch einem Umfeld eine vernünftige Politik vermutet werden oder gelingen, wenn die finanzielle Wahlunterstützung, mehrere zehntausend Euro, schon von der Partei, den Ansprüchen ihrer Führerschaft und deren bestimmt schon überreichten Wunschzettel abhängt.
Merit Stocker: Herr Pantisano ist bisher am präsentesten und „rührig“ vor Ort, nimmt sich Zeit auch im kleinen privaten Kreis, was sicher nicht immer ganz einfach und eine Herausforderung ist. Man läuft ihm ganz einfach übern Weg, so ist mir schon 2 x ergangen, und er nimmt sich Zeit, zuzuhören. Das ist, mitsamt seiner Vorgeschichte, schon beeindruckend. Ich bin überzeugt, dass auch Andreas Matt ein interessanter Kandidat ist, denn dass er sich in der Geschichte unserer Stadt, auch zu Burchhardts Zeiten, auskennt, war durch Kommentare und kleine Berichterstattungen im SK zu erfahren. Dass er sich nicht scheut, offen Contra zu geben, hat mir gefallen.
Das Problem: für viele Menschen gilt: Egal wer kommt, Hauptsache der Uli ist weg! Aber es braucht jemanden, dem die Allgemeinheit vertraut und dem sie zutraut, die Richtung des bisher gegangenen Weges zu ändern, bisherige Planungen auf den Kopf zu stellen, neu zu denken, Zukunft sinnvoll zu planen. Die Ratsmehrheit muss mitziehen, Fehler wurden genug gemacht, die Spaltung in der Konstanzer Gesellschaft schreitet voran. Natürlich braucht jeder Kandidat seine Chance, es muss nur rechtzeitig die Notbremse gezogen werden, bevor der Sieg durch Klein-Klein an Stimmen wieder an Uli B. geht. Ich hoffe auf einen fairen Wahlkampf.
#Merrit Stocker
Jaja die heilige formale Demokratie. Das hätte natürlich schon was sehr Charmantes, das Demokratie-Spiel nach alter Väter Sitte und Regeln. Nur schade, dass dabei so selten eine echte Demokratie für die Mehrheit der Bevölkerung herauskommt.
Deshalb plädiere ich für tiefen demokratischen Ernst mehr als für mediengerechtes Demokratiegesülze.
Und nein, mich interessieren nicht die persönlichen Gründe, WARUM hier jemand seinen Hut in den Ring wirft. Mich interessiert fast ausschließlich, was die 50000 Bürger am unteren Ende der Einkommensskala vom neuen OB zu erwarten haben. Von Uli B. weiß man das inzwischen.
Lieber Herr Maier,
in der Tat, Konstanzer Kommunalpolitik ist ein weites Feld!
Aber zuerst noch ein Kompliment an das journalistische Konzept von Seemoz, an dieses Beharren auf regionale/kommunale Berichterstattung. Die meisten Medien hängen doch m.E. am Ticker von DPA oder Reuter oder sie schreiben von der Bildzeitung ab. Das sind die großen Botschaftsproduzenten bei uns. Die Infos bei Seemoz sind regional und damit vom Nutzer quasi zu Fuß verifizierbar. Das ist ein Stück kommunaler Autonomie- Doch zurück zum Thema: BoFo
Gewiß, Jammern ist auch keine Lösung, aber ich sag mal, wenn Konstantin Wecker in der Singener Konzerthalle auftritt, spielt er vor ausverkauftem Haus. Ist das BoFo überhaupt beschallungstüchtig? Vielleicht sollte man eine Skaterbahn daraus machen, dann müßten die Kids nicht extra nach Stuttgart pilgern oder ein selbstverwaltetes Jugendzentrum.
Weiter: Kita-Ausbau, untersteht Frau Eisenmann, ist eigentlich subventioniert vom Bund und in Thüringen sogar gebührenfrei, aber Schwarz/Grün in BW lehnt das ab, weil es angeblich zu sehr Besserverdiener bevorzugt (Autsch!)
Schule: Untersteht auch Frau Eisenmann. Mein Nachbar, der Lehrer, erzählt mir beim Tannenzäpfle, alles sei bis ins Detail von oben reglementiert, nur in der Coronakrise habe man alle Entscheidungen plötzlich nach unten delegiert.
Hafner-Viertel: Die Berliner Bausenatorin Lompscher meint: Die Kommunen haben verlernt das eigene Wohnungsbaupotential aus eigener Kraft zu realisieren, kaufen ginge eben fixer und bequemer, wenn die Flächen aber bereits privatisiert sind, hat der GR natürlich seinen Zugriff verloren.
Den Linken wird oft ein Zentralismus-Tick unterstellt, obwohl der eigentlich von Hegel und nicht von Marx stammt, BW gibt aber immer mehr Kompetenzen an den Bund ab, man will eben die Staatsknete, Kommunalpolitik heißt eigentlich kommunale Autonomie erkämpfen, deshalb empfehle ich:
Better call Luigi, der ist abgehärtet vom Blues des Stuttgarter Talkessels, der in Feinstaub und Baulärm versinkt, hoffentlich bleibt das Konstanz erspart!
Lieber Herr Heinzelmann,
also bleiben wir in Konstanz. Das Bofo ist ein Desaster. Selbst ein Verkauf, wie ihn die Linke vorschlägt, schadet der Bürgerschaft, da der erziehlbare Kaufpreis nur einen Bruchteil der Kosten zurückfliessen lassen würde. Zudem hätte die Bürgerschaft hinterher keinerlei Zugriff mehr auf Gebäude und Gelände.
Die ideologische Konstanzer Schulentwicklung führt zunehmend zu einer Kasernierung und Gleichmachung fast schon Preussischer Art und dient keinesfalls der Chancengleichheit geschweige denn den individuellen Bedürfnissen der jungen Menschen. Die weiterführende Schule mit der höchsten Nachfragequote und folglich meisten Abweisungen liegt seit Jahren vor den Toren der Stadt, was in unserer hiesigen Lokalzeitung einfach totgeschwiegen wird. Wahrscheinlich ist dieser Fakt auch den meisten Gemeinderäten bis heute nicht bewusst.
Der andauernd forcierte Kitaausbau verschlingt Unsummen die in anderen Sozialbereichen seit Jahren fehlen. Dabei geht es vornehmlich bei den Forderungen um Betreuungsumfang nicht um Förderung, dafür wäre eine Vormittagsbetreuung zielführender. Zudem wird stillschweigend akzeptiert, dass dieser Ausbau von der Hälfte der Familien die sich gegen eine frühkindliche Fremdbetreuung entscheiden querfinanziert wird.
Projekte wie Seapalace, Siemensareal, Caremotion spalten die Bevölkerung und dienen fast ausschließlich Investoreninteressen.
Das Handlungsprogramm Wohnen hat eine in städtebaulichen Perspektiven lächerliche Laufzeitbindung und wird in zwanzig Jahren zwangsläufig zu erneuten Verwerfungen im Wohnungsmarkt führen.
Am Hafner gab es mal einen Antrag biodynamisch Wein anzubauen was der GR damals leider ablehnte. Dass eine Stadt in der der GR für den Klimanotstand votierte nun also das Heilsversprechen in der Versiegelung wertvoller Agrarflächen sieht, sagt eigentlich fast schon alles. Beteiligungsveranstaltungen bei denen jegliche Podien vermieden werden wie der Teufel das Weihwasser deuten nicht gerade auf das ehrliche Bekenntnis zu bürgerlicher Teilhabe. Man hat eher den Eindruck die Verantwortlichen haben Angst vor einer öffentlichen Diskussion. Wer glaubt hier kämen Konstanzer Familien in angemessenem Umfang zu Wohneigentum oder bezahlbarem Mietwohnraum der glaubt wahrscheinlich auch an den Weihnachtsmann.
Auch in Konstanz haben wir dicke Bretter die nur schwer zu bohren sind. Städtebaulich, Sozialpolitisch und Ökologisch (was eine Stadtplanung nie sein kann). Der amtierende OB ist am Erreichten und Unerreichten noch relativ leicht zu messen. Die Kandidaten haben diese Themen wahlweise noch nicht identifiziert, bleiben sehr vage oder sie haben bereits Vorschläge, dann allerdings mehrheitlich zum Business as usual.
Mein Eindruck ist, dass die Mehrheit der Kommentatoren hier, weitere Kandidaten am liebsten verbieten würde. Sind hier etwa alle Verschwörungstheoretiker? Bereits bei der Bekanntgabe zur Kandidatur von Felix Müller dieselben Diskussionen um den zweiten Wahlgang. Es können durchaus noch mehr Bewerber dazukommen, die Bewerbungsfrist ist noch nicht verstrichen. Weshalb die völlige Unbekanntheit eines Kandidaten eine Rolle spielen soll, verstehe ich überhaupt nicht. @Dirk Kirsten: Anstatt zu monieren, wie unrealistisch seine Kandidatur sein soll, fragen Sie Andreas Hennemann doch einfach nach seinen Beweggründen, er hat ja angekündigt, Gespräche führen zu wollen – wie übrigens auch Andreas Matt, der bestens Bescheid weiß über Konstanz und auch wie man es besser machen kann. Entschieden wird bei der Wahl, in der Zeit bis dahin wird sich noch viel bewegen. Am Ende entscheidet die Mehrheit der Konstanzer, wem sie am meisten zutraut.
Ich verstehe nicht so ganz, warum die SPD meint einen eigenen Kandidaten aufstellen zu müssen, obwohl FGL und Linke Liste jetzt den selben Kandidaten unterstützen. Es wäre da doch viel sinnvoller, einen gemeinsamen kandidaten zu pushen. Und die Wahlergebnisse der SPD in den letzten Wahlen in Konstanz und die völlige Unbekanntheit des Kandidaten machen es doch auch völlig unrealistisch, dass er auch nur in eine Nähe des Wahlsieges kommt. Mir ist dann auch unklar, warum Herr Hennemann sich das antut (so eine Kandidatur ist ja doch ein erheblicher Aufwand).
Schön wäre es, wenn dann in einem zweiten Wahlgang (wenn es denn einen gibt) alle Kandidaten zurückziehen und dann die bestplatzierte Alternative zu Burchardt unterstützen.
Lieber Pauli Heinzelmann. Aus deiner Rede geht für mich schon irgendwie hervor, dass du, so wie ich auch, auf einen OB Luigi Pantisano setzen willst. Ich verstehe jetzt aber nicht, dass du dafür Windmühlen aufbauen willst, gar das Begriffspaar Gut/Böse und das manichäische Weltbild als No-Go-Popanz ins Rennen schickst. Das Gut/Böse- Denken hat für mich allerdings meist mehr Konsistenz als das pseudolinke RRG-Harmonieliedchen, mit dem man den bösen Klassenkampf zur Seite flöten möchte. Soweit zu p.h.
Und weil ich hier gerade schon kommentiere, will ich auch noch sagen, dass es gerade zu den wenigen selbstverschuldeten Eigenschaften von Uli B. gehört, dass er männlichen Geschlechts ist, das gilt übrigens auch für alle anderen Kandidaten.
Lieber Herr Maier,
ich will das Seemoz-Forum eigentlich nicht mit noch mehr maladen Stuttgarter-stories langweilen, deshalb noch mal ganz kurz:
Der OB von Stuttgart braucht jetzt vom GR den Auftrag mit der Bahn AG über den Gleisrückbau zu verhandeln. Das offenbart einmal wieder wie das Tunnelbauprojekt von Desaster zu Desaster stolpert. Die Bahn plant den Gleisrückbau (auf der Basis alter Verträge von 2001 – 2009 ) erst bis zum Jahr 2035. Damit entpuppen sich die versprochenen „Wohnungsbau-Potentiale“ als reine Trugbilder. Die Stadt sollte deshalb die Areale der US-Armee in den Blick nehmen. Dazu fehlt aber der politische Mut.
Das alles hat zwar mit Konstanz wenig zu tun, aber ein OB ohne
städtebauliche und architektonische Kompetenz hat hier keine Chance, deshalb: „Better call Luigi“, der kriegt das hin.
Lieber Herr Heinzelmann,
die spannende Frage ist doch, wer es von den Kandidaten besser kann bzw. besser gemacht hätte. Bezogen auf den GR & OB in Stuttgart und auf die Landesregierung hatte die Couleur der Verantwortlichen ganz offensichtlich keine Konsequenzen für das von Ihnen erwähnte Tiefbahnhofdebakel. Alle Korrekturen seit den Schlichtungsverhandlungen waren lediglich Kosmetik. Auf Landesebene stand der Verkehrsminister gegenüber dem MP allzeit auf verlorenem Posten. Das Desaster in Stuttgart sind m.E. nicht die Kosten und der Bau. Die wirkliche Katastrophe beginnt wenn der funktionierende Bahnhof zurück gebaut wird und der Bahnverkehr über den Tunnel und die acht Provinzbahnhofsgleise abgewickelt werden muss. Noch liegt das Gleisfeld, aber das traut sich entweder keiner auszusprechen oder das Problem ist noch immer nicht in den Köpfen angekommen.
Bezogen auf Konstanz sollte man also im Wahlkampf genau hinhören. Wer schon vor Amtsantritt ankündigt, dass alte Fehler nicht korregiert werden können, der bricht hinterher zwar keine Wahlversprechen, gesteht aber ein, dass er gegen diese Melange aus unglücklicher Wirtschaftsnähe, Demokratieverachtung und Verwaltungsüberforderung (an den Beispielen S21, Bofo, Siemensareal, Hafner, Schulentwicklung…) auch keine Lösungsansätze vorzuweisen hat. Zumal der Bewerber noch vor der zusätzlichen Herausforderung stehen wird den GR von seinen Lösungsansätzen zu überzeugen.
Lieber Peter Teichmann,
hier geht es nicht um Gut/Böse, das manichäische Weltbild mag in der Politik weit verbreitet sein, in Konstanz geht es auch um städtebauliche Kompetenz und ich habe noch die Lobeshymnen der SPD-Politiker Drexler und Schmiedel im Ohr, die versprachen S-21 hätte nur eine Bauzeit von 1o Jahren und Kosten in Höhe von 2,5 Milliarden Stutz. Heute sind 20 Jahre vergangen, die Kosten liegen bei ca. 10 Milliarden und die Grube ist immer noch offen.
Frag den Luigi, der weiß darüber genau Bescheid.
oder lies den Seemoz-Artikel
://www.seemoz.de/baden-wuerttemberg/s-21-ein-politischer-skandal/
Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen…
Wer gegen den Förster Uli B. antritt, kann ja eigentlich nicht böse sein, oder? Und über die SPD wurde ja wohl auch schon genug gesagt.
Auf jeden Fall wünsche ich mir, dass sich diese nun phantastischen Vier sich auf die Quintessenz der geringfügig auf konstanzer Verhältnisse angepassten Moritat Loriots über einen anderen Förster besinnen:
„Er war uns bei des Städtchens Pflege seit langer Zeit schon sehr im Wege. Drum kam man mit sich überein: Im zweiten Wahlgang muss es sein. „
…nun schickt „vermutlich“ auch die SPD einen Kandidaten ins OB-Rennen. Der überlegt aber noch und führt ernsthafte Gespräche, soll ich oder soll ich nicht, es könnte ja schiefgehen… immer der alte sozialdemokratische Reflex: nur nicht festlegen-
Ich glaube wir haben genügend Rechtsanwälte und verbeamtete Lehrer in Abgeordneten- und Regierungspositionen.
Fünf kandidierende Menschen und alle offenbar männlich.
Ich finde das sehr schade.
Die Galanterie in Vollendung, SPD sei dein Name. Oder anders: Um die Pfütze zu vermeiden, ist mir das Meer nur recht. Im festen Willen, sich nur nicht entscheiden zu müssen zwischen einem staatstragenden Kadavergehorsam und einer sozial-ökonomischen Einheitsfront, schafft es die stolzeste Partei der Arbeiter mal wieder, alle zu überraschen, vielleicht auch sich selbst: Ein Kandidat wie ein Kaninchen, also aus dem Hut gezaubert. Zumindest fast, immerhin kennen wir einen Namen und Berufsstand. Alles Andere ist in diesen Schröderingschen Zeiten ungewiss: Das Ob ist ebenso nebulös wie das Wann, das Warum und auch das Wozu. Aber bleiben wir zuversichtlich, haben doch „Gespräche mit „politisch und interessierten Menschen“ quer durch alle Lager“ schon so manchen weitergebracht, sei es zu neuen Bekannten, einem politischen Programm oder gar zur Einsicht. Um optimistisch mit Cicero zu schließen: „Das Glück ist blind.“