OB-Wahlen 2020: Tritt Nix an?
Im Mai stehen die Kommunalwahlen an und nur ein gutes Jahr später fällt auch die Entscheidung darüber, ob Uli Burchardt erneut zum Oberbürgermeister gewählt wird. Seine Bereitschaft dazu hat er bereits mehrmals erklärt, doch seine Sympathiewerte gehen deutlich in den Keller. Mag sein, so die sich verdichtenden Gerüchte, dass Theaterintendant Christoph Nix seinen Hut in den Ring wirft und damit zumindest für einen belebenden Wahlkampf sorgt.
Bei der letzten Gemeinderatssitzung Ende Januar zuckte Oberbürgermeister Uli Burchardt doch merklich zusammen. Bei der BürgerInnenfragestunde kamen mit den Projekten Zoffingen und Büdingen Themen zur Sprache, an denen sich viele BürgerInnen reiben. Bei den umstrittenen Vorhaben fehlen ihnen klare Worte des Konstanzer Rathauschefs, und sehr deutlich wurde auch, dass sie sich von ihm nicht ernst genommen fühlen. Peinlich genug, dass Burchardt meist zugeben musste, er könne die Fragen nicht beantworten, weil ihm die Details nicht geläufig seien. Das kam nicht gut an, und so musste der OB mehrmals hören: „Wir haben Sie damals gewählt und das war ein Fehler.“
Mit Buchardt kam 2012 ein Bewerber ins Amt, der betont lässig auftrat. Trotz seines CDU-Parteibuchs beanspruchte er Unabhängigkeit und betonte, rhetorisch durchaus geschickt, dass für ihn „nachhaltige Politik“ an oberster Stelle stehe. Ein kleiner Brillie im Ohr und eine (angebliche) Mitgliedschaft bei attac vervollständigten das Bild eines frischen und juvenilen Kandidaten, der schlussendlich als Wahlsieger ins Rathaus einzog. Mittlerweile aber scheint der Lack größtenteils ab zu sein. Was hat, fragt man sich in der Bürgerschaft immer lauter und öfter, der Rathauschef in seiner bisherigen Amtszeit denn zum Wohle der Stadtgesellschaft bewirkt?
Das Verkehrsproblem – das Burchardt neulich bei seiner Neujahrsrede als kaum mehr existent bezeichnete – ist weiterhin ungelöst, und mit dem geplanten C-Konzept sind Hoffnungen verbunden, die mit vielen Fragezeichen behaftet sind. Das Handlungsprogramm Wohnen, das er als erfolgreich zu verkaufen versucht, hat bislang nur wenig dazu beigetragen, dass bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird. Baugrundstücke, auf denen selbiger hätte entstehen können, hat er – mitgetragen von einer gemeinderätlichen Mehrheit – Immobilienspekulanten überlassen. Konzepte für den in der wachsenden Stadt nötigen Ausbau der öffentlichen Infrastruktur: Fehlanzeige. Mit dem Bodenseeforum, an dem er trotz katastrophaler Entwicklung weiterhin festhalten will, auch dabei unterstützt von einer weitgehend unterwürfigen Ratsmehrheit und begleitet von farblosen Bürgermeistern, hat Burchardt vor allem eines zu verantworten: Die nachhaltigste Fehlentscheidung zu Lasten der SteuerzahlerInnen in der neueren Konstanzer Stadtgeschichte. Damit lässt sich nicht punkten.
Anstatt Einsicht zu signalisieren, geht er auf die Gegner seines Lieblingsprojekts mit schwerem Säbel los. Das seien ja nur ein paar Verwirrte, die dem Ruf der Stadt schaden würden und Unterstützung bekämen von einer Presse, deren üble Absicht es schon immer gewesen sei, den wunderbaren Tagungsstandort am Seerhein mies zu machen. Doch die Wirkung dieser Nebelkerzen verpufft, zumindest in der Bürgerschaft. Weniger aber bei den StadträtInnen, denn Burchardt findet zunehmend Gefallen daran, den Gemeinderat in den Senkel zu stellen und dessen Rechte zu missachten. Wie jener dies mit fast masochistischer Ergebenheit hinnimmt, ist in nahezu jeder Ratssitzung zu erleben.
Mehrmals schon hat Christoph Nix, bis Sommer 2020 noch Theaterchef, auch in der Öffentlichkeit angedeutet, dass er sich durchaus vorstellen könne, in zwei Jahren gegen Burchardt anzutreten. Die Stadt, so Nix sinngemäß, brauche in jeder Hinsicht einen Wandel, für den weder der noch amtierende Oberbürgermeister noch der aktuelle Gemeinderat stehe. Selbige lebten in einer Blase, fernab von den Bedürfnissen und Ansprüchen der Bürgerschaft und nachkommender Generationen.
Ob der umtriebige Theatermann tatsächlich den Schritt wagt, dem Amtsinhaber, der derzeit noch sein Dienstherr ist, den Handschuh hinzuwerfen, oder ob es sich dabei um eine schnatternde Bodensee-Ente handelt, bleibt abzuwarten. Wenn ja, dann kommt auf jeden Fall Leben in die Bude.
H. Reile (Foto: Lutz Rauschnick)
Der Begriff Stalken weckt bei mir schlechte Erinnerungen. Für Herrn Nix wird man schon zur Stalkerin, wenn man ihn bei seemoz in zwei Kommentaren kritisierte, ohne ihn je persönlich getroffen oder gar gestalkt zu haben, auch nicht beleidigt.
Ich wünsche mir wirklich, das gute Leute für das Amt ihren Hut in den Ring werfen. Bei einem wünsche ich mir, dass er beim Theater bleibt, dort passt er besser.
Stalken?
Bisserl hoch gehängt.
Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung?
TOITOITOI für die Bewerbung wünsche ich dem neuen Bewerber.
Jeder ist besser als der Burchardt.
Herzliche Grüße aus Freiburg
Christian Lugerth
Christian Lugerth hat eine Regiearbeit an dem von mir geleiteten Theater bekommen.
Er wurde gut bezahlt. Ich hatte große Hoffnungen. Da die Regie den Ansprüchen meines Hauses nicht gerecht wurde, habe ich das Stück einem ausgebildeten Regisseur später übertragen, einem Professor der Hochschule Ernst Busch.
Diese sachliche Entscheidung nimmt Herr Lugerth seit Jahren zum Anlass, mich zu „stalken“, dumm Zeug zu reden, dies ist letztlich in seiner gekränkten Eitelkeit begründet.
Jetzt auch noch HPK zu funktionalisieren, ja den Tod dieses, auch meines Freundes zu nutzen, finde ich schändlich. Problematisch finde ich auch, dass seemoz scheinbar alles druckt, es geht hier nicht um Meinungsfreiheit. Ich kann damit leben und mein Engagement lasse ich mir von einem „Konstanzer in Giessen“ nicht verderben. Die Provinz bleibt im Kopf.
Den Beunruhigten sei gesagt, so wie das Amt des Oberbürgermeisters in Konstanz in den letzten zwanzig Jahren ausgeübt wurde, ist es wenig attraktiv für einen kritischen Geist wie mich. Niveauloses Gestammel fällt auf den Stammler zurück. Soweit zu den Hintergründen
Heilandzack.
Jetzt hab ich mir als tatsächlich zu Konstanz Geborener, und dies um meine Rente zu feiern, in Staad zwei Liegeplätze für meine Boote erschlichen und in der Niederburg ein Häusle gemietet, aber des sag ich Euch: wenn der Salonkommunist Nix Bürgermeister wird, na stirb ich lieber in Radolfzell.
Herzlichst
Christian Lugerth
Peter Groß: ich mag ihn sehr, diesen Spruch…
Für mich gibt es jene Ver-rückten, die egoistisch, , selbtsgefällig, selbstherrlich, sich selbst überschätzend und ihr eigenes Können überbewertend, rücksichtslos ihren Weg gehen, vollkommen überfordert auf ihrer eigenen Wirklichkeit bestehend. Dennoch finden diese ihre Anhänger, jene, die aus eben diesen „Eigenschaften“ ihren Vorteil ziehen oder jene, die bequem bzw. naiv genug sind, diesen(fast bedauernswerten) Möchtegerns zu glauben.
Und es gibt die „guten Ver-rückten“, die mit Leidenschaft und Idealismus, oftmals Grenzen überschreitend und unbequem, mit Idealismus und Menschlichkeit und (in diesem Falle) im Glauben an die Grundrechte der Demokratie, Sinnvolles bewegen können.
„Aus Nichts mach NIX“ : mit Vorbehalt aufgrund der „Gerüchteküche“ stößt diese Möglichkeit bei bisherigen Gesprächspartnern auf Begeisterung.
Aber ob der Christoph sich dies wirklich antun möchte?
Es gibt in vielen Gemeinden Probleme mit Politikernetzwerken, die zum Schaden der Bürger*innen agieren. Da fällt mir der Sinnspruch von Arnulf Rating ein: „Wir brauchen ein paar wirklich Verrückte! Wir sehen ja, wohin uns die Normalen gebracht haben.“
Mit solch einem Bild kann man keine Wahlen gewinnen.
Ich fürchte Holger Reile wollte nur belegen, dass er mindestens zehn
Jahre jünger aussieht, als der Mann auf dem Photo: daher Jugend an die Macht.
Ich finde die Idee prima – aus vielerlei Gründen.
Krause Gedanken: der derzeitige OB bringt Interessen der Bürgerschaft ausgleichend durch die Amtszeit.
Er befriedet durch kluge und ausgewogene Entscheidungen und seine Strategien und ebensolche Planungen führen zu Lösungen.
Diese Fähigkeiten sehe nicht nur ich nicht beim derzeitigen Amtsinhaber.
Herr Nix ist Theaterintendant und hat das Theater in Konstanz über Jahre mit einigem Erfolg geführt. Bei aller Kritik, die an einzelne seiner Entscheidungen und Volten berechtigt sein mag: Ein Theater soll auch provozieren und beunruhigen, das gehört dazu!
Aber als Bügermeister kann ich mir Herrn Nix nicht vorstellen. Ein Bürgermeister muss die Interessen der Bürgerschaft zum Ausgleich bringen und Konflikte durch kluge und ausgewogene Entscheidungen befrieden sowie Probleme durch langfristige (strategische) Planungen lösen. Diese Fähigkeiten sehe ich bei Herrn Nix nicht.
Ja das wäre mal was ! Meine Unterstützung hat Christoph Nix ! Wer macht mit ?