Open See Festival steht auf der Kippe
Auf seiner heutigen, letzten Sitzung in diesem Jahr hat der Konstanzer Kulturausschuss etliche Anträge auf Förderung von Kulturveranstaltungen zu begutachten. Und nicht nur die Macher des Kulturladens fürchten um den Fortbestand ihres Open See Festivals.
Die Liste der Begehrlichkeiten ist so lang wie die Liste der Antragsteller. Die reicht von der Stolperstein-Initiative bis zur Bodman-Stiftung, vom Verein „Niederburg vital“ bis zum „Christopher Street Day“-Verein. Sie alle bitten um finanzielle Unterstützung ihrer gewiss verdienstvollen Projekte. Die werden unterschiedlich stark gefördert – oder eben nicht gefördert.
So fürchten ganz aktuell die Macher des Kulturladens um ihr Open See Festival, das seit 15 Jahren an Pfingsten im Stadtgarten Konstanz stattfindet und im letzten Jahr von einem auf drei Tage erweitert wurde – das Regiofestival, bislang nur am Samstag gefeiert, wurde um ein Integrationsfest am Sonntag und einen Poetry Slam am Freitag aufgestockt. Selbstredend erhöht das die Kosten, und die Macher erbitten eine Erhöhung des jährlichen Förderbetrages ab 2017 von 5000 auf 18 000 Euro. Schließlich, so die Begründung, seien der technische Aufwand, aber auch die Maßnahmen zur Sicherheit beträchtlich gestiegen. Doch die Stadtverwaltung lehnt in ihrer Vorlage für den Ausschuss eine zusätzliche Förderung ab.
2016 wurde das erweiterte Festival sehr positiv aufgenommen, so die KULA-Verantwortlichen, so dass man sich entschloss, auch 2017 mit einem größeren Programm an den Start zu gehen. Vor allem das „Integrations- und Geflüchteten-Fest“ sei unter aktiver Mithilfe der Betroffenen zu einem Aktivposten in Sachen Integration geworden.
Nun jedoch steht das Festival auf der Kippe. Denn ohne zusätzliche, finanzielle Förderung – ein Nasenwasser von 13 000 Euro im Vergleich zu anderen städtischen Ausgaben beispielsweise rund um das Bodenseeforum – sei das neue Format nicht zu stemmen, meinen die Vorständler des Kulturladens.
Und das wäre nun wirklich ein Verlust, wenn man gleichzeitig bedenkt, dass durch den KoKo-Rückzug die Zukunft anderer Musikevents wie „Rock am See“ oder das „Zeltfestival“ fraglich geworden ist. Und das wäre tatsächlich ein großer Verlust für die Stadt.
hpk