Österreich wartet: Das Päpstlein packt schon mal die Koffer
Der Gaukler-Papst des Bildhauers Peter Lenk rüstet sich derzeit für eine längere Reise. Kommenden Montag wird er – begleitet von himmlischen Heerscharen und sanften Schalmeienklängen – seine Fahrt in die Steiermark antreten. Dort bekommt das Männlein Asyl und wird schon sehnlichst erwartet. Tu felix Austria!
Nachdem in Konstanz eine schwarzgrüne Sachverständigenkommission beschlossen hat, das Päpstlein aus der Stadt zu treiben, wird es nun nach Österreich gebracht. Das Kunstmuseum Weiz, unweit von Graz gelegen, freut sich schon auf seinen prominenten Neubürger. Die Fahrt auf einem offenen „Gauklermobil“ führt am ersten Tag von Bodman zur Klosterkirche Birnau. Dort wird das gaukelnde Päpstlein von einem exkommunizierten Geistlichen gesegnet, der anschließend zur Hostienschändung aufruft. Ob es vor Ort zu einem Abblashandel (!) kommt, wollte Johan Maden, künstlerischer Leiter der Aktion, noch nicht verraten. „Mit Überraschungen“, so der Aktionskünstler, „darf gerechnet werden“. Von Birnau geht es weiter über Bregenz, Rosenheim bis nach Salzburg, wo das Päpstlein seine erste Nacht auf fremder Scholle auf einem Campingplatz verbringen wird.
Anderntags bewegt sich der Tross über Liezen nach Leoben, einen Tag später trifft er dann in Weiz ein, wo er von Prominenz aus Politik und Kultur herzlich begrüßt wird. Bei seinen Zwischenstopps während der Reise informiert der Gaukler die Bevölkerung über die Hintergründe der Aktion und den Anlass seiner Vertreibung aus Konstanz. „Es soll aufgezeigt werden“, sagt Johan Maden, „dass eine völlig harmlose Statue eines Gauklers durch Dummheit, Bösartigkeit und Intoleranz einiger Betrachter zum Nachteil eines Künstlers interpretiert werden kann (..) auch soll deutlich gemacht werden, dass Kunst/Kunstobjekte/Aktionen/Theater/Literatur etc. nicht einfach verhindert oder zum Verschwinden gebracht werden dürfen, nur weil gewisse Kreise damit nicht einverstanden sind.“
seemoz wird die Karawane begleiten und auch von unterwegs berichten. Näheres demnächst auf dieser Seite.
Autor: H.Reile