Pkw-Parkplätze entsiegeln, Bäume pflanzen

So eine der zentralen Forderungen bei der ersten „Fahrrad für Future“-Demonstration der FfF-AktivistInnen am vergangenen Samstag. Rund 400 Menschen zogen auf ihren Fahrrädern durch die Konstanzer Innenstadt und protestierten unter anderem gegen die Bevorzugung des motorisierten Individual­verkehrs. Sie forderten eine beschleunigte Verkehrswende auch in der Bodenseestadt, deren Umsetzung weiterhin auf sich warten lässt. Hier die Presse­mitteilung im Wortlaut.

Bei der Route durch die Fahrradstraße zwischen Herosépark und Zähringerplatz skandierten die Teilnehmer lautstark „Fahrradstraße autofrei!“ und machten so auf den dortigen Missstand aufmerksam, der bis jetzt erst zögerlich angegangen wird. Die Aktivist*innen bemängelten, dass noch immer der motorisierte Individualverkehr vor dem öffentlichen Nahverkehr und Fahrrad begünstigt werde. Neben längerfristig geplanten Maßnahmen ist laut Fridays for Future auch bei aktuellen Projekten keine Priorisierung des Radverkehrs gegenüber Pkws erkennbar.

So ist beispielsweise durch die Baustelle am Sternenplatz der Radweg über die alte Rheinbrücke gesperrt. Anstatt hier eine der beiden Autospuren zu sperren und als Radweg zu verwenden, werden Fahrradfahrer weiträumig umgeleitet. „In Zeiten des Klimanotstandes sollte es selbstverständlich sein, dass Busse und Fahrräder dem privatisierten Individualverkehr vorgezogen werden.“, so Noemi Mundhaas von Fridays for Future. Die Aktivist*innen bemängelten außerdem, dass mit der Stadt beredete Sofortmaßnahmen wie einer Verteuerung von Parkplätzen oder die probeweise Einführung eines autofreien Samstags noch nicht umgesetzt worden seien. Zusätzlich wurden längerfristige Verkehrsmaßnahmen, wie der Bau von neuen Parkplätzen am Döbeleplatz, kritisiert. Die Fridays for Future Gruppe fordert, dass bis Ende nächsten Jahres 20 % der Parkplätze entsiegelt und mit einem Obstbaum bepflanzt werden. „Neben der absolut notwendigen Verringerung des Autoverkehrs in der Stadt, ist dies auch eine sehr gute Vorbeugemaßnahme. Die kommenden Sommer werden noch heißer werden, als unsere aktuellen. Dafür brauchen wir kühlende Bäume in der Stadt.“, erklärt Max Herzog die Forderung.

Auch bundesweit werden kaum oder keine Fortschritte im Verkehrsbereich erzielt. So sind bis 2016 die CO2-Emissionen im Verkehrssektor um 2,6 % gestiegen, anstatt wie nötig zu sinken. Hauptgrund dafür ist der erhöhte LKW-Verkehr, sowie die immer größer werdenden Autos. Aber auch die Menge an Verkehr hat stark zugenommen: im PKW Bereich stieg sie um 18 % gegenüber 1990.

„Wir müssen endlich Nägeln mit Köpfen machen. Das CO2-Budget Deutschlands ist bei unserer jetzigen Wirtschaftsweise in zwei Jahren aufgebraucht. Wenn wir nicht endlich das Ruder rumreißen ist es zu spät und wir alle werden die Konsequenzen tragen müssen.“, erklärt Manuel Oestringer sein Engagement bei Fridays for Future.

Fridays for Future (Text & Foto)


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