Politischer Aschermittwoch: Knickt das Wochenblatt ein?
Der Druck auf das „Singener Wochenblatt“ nimmt täglich zu. Immer mehr Organisationen aus dem Landkreis protestieren dagegen, dass das Wochenblatt für eine Podiumsdiskussion zur Landtagswahl am 9.3. in der Singener Scheffelhalle neben den rechten „Republikanern“ auch den Neonazi und NPD-Kandidaten Benjamin Hennes eingeladen hat. (Siehe dazu nebenstehendes „Moment mal!“ auf dieser Seite). Nach Michael Krause (Linke) hat nun auch Udo Engelhardt (Grüne) seine Teilnahme an der Diskussion abgesagt. Hans-Peter Storz (SPD) will im Saal eine Protestnote verlesen und sich dann den Demonstranten vor der Halle anschließen. Wie sich CDU, FDP und Piraten verhalten werden, ist zur Zeit noch unklar.
Eigentlich verhält sich nur die Piratenpartei diesbezüglich wirklich demokratisch. eine gesunde demokratie wird immer mit äusserst rechtem und linkem gedankengut zu tun haben. durch ignorieren dieser parteien löscht man keinen einzigen gedanken.
vielmehr hinterlässt man den eindruck, da könnte eventuell jemand sein der etwas verspricht, was der wähler haben wollen könnte. also gibt man ihnen kein podium auf dem sie sich mit sicherheit blamieren würden, sondern man treibt ihnen die protestwähler noch mehr in die arme.
„Sie war daher auch in diesem Fall gerne zur Podiumsdiskussion(….) bereit.“ So geschrieben in der Pressemitteilung der „Piratenpartei“. Gerne bereit, mit den Nazis öffentlich zu diskutieren, sie salonfähig zu machen, nur nicht am Katzentisch? Wie naiv und dumm seid Ihr eigentlich? – Keine Stimme am 27. für solch eine Position!
Völlig unwählbar diese Piratenpartei. „Einklassendemokratie“ mit den Nazis, nur nicht am Katzentisch. Steigbügelhalter nennt man das!
Die vom Verfassungsschutz als linksextrem eingestufte Linkspartei wird eingeladen und keiner regt sich auf, aber bei den Republikaner macht man einen Aufstand, obwohl diese nicht vom Verfassungsschutz überwacht werden.
Was ist nur in das Wochenblatt und den ehrenwerten Herrn Lichtwald gefahren? Wieso wird ein politischer Aschermittwoch mit dem NPD-Kandidaten und der Kandidatin der REPs veranstaltet? Sind die Organisatoren denn von allen guten Geistern verlassen?
Das Argument, allen Landtagskandidaten die gleiche Chance einräumen zu wollen, ist äußerst fadenscheinig, Nazi-Ideologien und rechtem Gedankengut darf kein Raum gegeben werden. NO PASARAN!
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich Herr Lichtwald keinesfalls als Nazifreund hervorgetan – warum jetzt *nach* seiner Pensionierung diese Kehrtwende? Will er als Steigbügelhalter für braune Kandidaten in die Annalen der Stadt Singen eingehen?
Schade – ich hatte ihn geschätzt.
Ein Dank an Udo Engelhardt (Grüne) und Michael Krause (Linke) für ihre geradlinige Haltung.
Die Piratenpartei hat dazu eine Pressemitteilung „Piratenpartei lehnt Zweiklassendemokratie ab“ herausgegeben, siehe:
http://www.ute-hauth.de/kv-konstanz#article_34
Ute Hauth
Kandidatin der Piratenpartei für den Wahlkreis Konstanz