Radverkehr II: Das soll sich in nächster Zeit tun

Man vergisst es schnell, die Stadt Konstanz hat ein eigenes Handlungsprogramm Radverkehr, das der rührige Radverkehrsbeauftragte Gregor Gaffga in Einzelkämpfermanier, bis an die Zähne bewaffnet eher mit ganz viel gutem Willen als mit ausreichenden Finanzmitteln, umsetzen soll. Hier aus einer Mitteilung der Stadt einige Projekte, die demnächst das RadlerInnenherz höher schlagen lassen sollen. Einen Rückblick auf Maßnahmen der letzten Monate finden Sie übrigens hier.)

Auch dieses Jahr sind zahlreiche Maßnahmen rund um den Radverkehr geplant, die auffälligste ist wohl die Weiherhofspange in Petershausen.

Zwei neue Fahrradstraßenabschnitte
In der Eichhornstraße/Jakobstraße soll (zur unverfälschten Freude sämtlicher AnwohnerInnen) eine Fahrradstraße eingerichtet werden. Die Arbeiten haben dieser Tage begonnen. In der Schützenstraße soll bis zum Sommer ebenfalls eine Fahrradstraße entstehen. Bei dieser Gelegenheit wird auch die Querung der Gottlieber Straße verbessert, verspricht jedenfalls die Verwaltung.

Fahrradstraße Petershausen
In der Fahrradstraße Petershausen wird der Kfz-Durchgangsverkehr weiter reduziert. Die provisorische Einbahnstraßenregelung soll aufgehoben werden.

Bodenseeradweg
Die Auffindbarkeit des Bodenseeradwegs wird im gesamten Stadtgebiet durch Fahrradpiktogramme und Pfeile verbessert; diese Maßnahme dürfte den Kontakt zwischen Einheimischen und Touristen allerdings weiter vermindern, weil dann nicht mehr allüberall fremde RadlerInnen hilfeheischend umherstehen und nach dem Weg fragen. Zwischen Staad und Wallhausen werden einige Abschnitte als gemeinsamer Geh- und Radweg oder als Fahrradstraße ausgewiesen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Fahrradabstellanlagen
Auch neue Fahrradabstellanlagen werden 2022 aufgebaut, so zum Beispiel am Bahnhaltepunkt Petershausen. Dort wird außerdem eine Fahrradsammelschließanlage mit mietbaren Stellplätzen errichtet. Weitere Anlehnbügel sollen u.a. im Bereich Katamaran-Anleger, in der Dammgasse und am Fischmarkt dazukommen. Die Fahrradabstellanlage am Seerheincenter (Zähringerplatz) wird ausgebaut.

Lastenräder
Darüber hinaus wird das Transportradmietsystem erweitert: Bis zum Sommer wird die Anzahl der konrad-Lastenräder auf 70 aufgestockt, ein Teil davon wird elektrisch unterstützt. Zusätzlich werden neue Stationen in allen Ortsteilen eingerichtet, auch in den Teilorten Dettingen und Wallhausen. (Denn wie hieß es doch schon in der Bibel in Paulus‘ Brief an die Galater: „Einer trage des anderen Last.“)

Grünspange Weiherhof
Das städtische Vorhaben „Grünspange Weiherhof“ ergänzt das Konstanzer Radwegesystem um ein weiteres Stück: Die Stadt ersetzt und verlängert den vorhandenen Weg, abzweigend vom Radweg entlang der Bahngleise in Petershausen, hin zur Querung Max-Stromeyer-Straße als Asphaltweg auf einer Länge von ca. 210 Metern. Bei diesem Bauabschnitt wird zudem die bestehende Ampelanlage in der Max- Stromeyer-Straße in den Bereich der neuen Radwegequerung versetzt werden.

Der Radweg soll bereits Ende Mai fertiggestellt sein. In einem später folgenden Schritt plant die Stadt an der Grünspange Aktions- und Spielflächen für Kinder und Jugendliche. Diese Flächen entstehen entlang des Neubaus des Kindergartens Dorothea von Flüe (Mk 10, 14: Lasset die Kindlein vor mein Fahrrad rennen und wehret ihnen nicht). Die Gesamtkosten für den ersten Bauabschnitt sind mit rund 489.000 Euro veranschlagt. Darin sind die Kosten enthalten für die Radwegverbindung, die Querung der Max-Stromeyer-Straße, die Fortsetzung der Weiherhofstraße, Leitungsarbeiten, vorbereitende Arbeiten für den in einem zweiten Bauabschnitt geplanten Spielbereich und die Baunebenkosten. Das Vorhaben wurde im Rahmen des Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes gefördert. Insgesamt erhält das gesamte Projekt „Grünspange Weiherhof“ eine Förderung in Höhe von 282.000 Euro. Dies ist ein Projekt im Rahmen des Handlungsprogramms Radverkehr.

Text: MM/red, Bild: O. Pugliese, Plan der Stadt Konstanz