Rätselraten in der Moschee
Die Anrufe häufen sich, das Rätselraten wird größer: Kommt er oder kommt er nicht, der Recep Tayyip Erdogan? Unser Beitrag vom vergangenen Dienstag hat unter türkisch-stämmigen Konstanzern für einige Verwirrung gesorgt.
Zunächst wurde ein Mitarbeiter der Konstanzer Integrationsbeauftragten vorgeschickt. Ob seemoz das denn ernst meine oder sei das doch nur ein Witz. Er selber glaube ja auch eher an Satire, aber in der Konstanzer Mevlana-Moschee häuften sich die Nachfragen besorgter Bürger – man wolle schließlich vorbereitet sein auf so hohen Besuch. Wir empfahlen dem guten Mann dann, er möge doch den Urheber seiner Nachfrage direkt auf uns hetzen.
Und tatsächlich, wenige Minuten später meldete sich Peyman Özen, die Vorsitzende des Konstanzer Moscheevereins, telefonisch in der Redaktion. Sie, die bislang das Gespräch mit seemoz beharrlich verweigerte, beklagte sich bitterlich: Solche Scherze über ein Staatsoberhaupt mache man nun wirklich nicht, aber immerhin könne sie jetzt ihren Vorstandskollegen mitteilen, dass es sich tatsächlich um eine Satire handele; somit steht für sie fest: Erdogan meidet den Bodensee.
Ihren vorsichtigen Versuchen, den Artikel doch noch eliminieren zu lassen, wollte die Redaktion nun wirklich nicht nachkommen.
Red
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Treffer, versenkt!
Vielleicht zeigt die besorgte Anfrage, dass das Verständnis für Satire erlernt werden muss. Sicher eins der schwersten Elemente bei der Integration in eine fremde Kultur.
Dabei war es doch so einfach: Die Grauen Wölfe als Pfadfinder!
Danke, Abdullah Rülüci – whoever you are.