„Retten Sie den sozialen Wohnungsbau, Herr Häusler“

In einem Brandbrief wendet sich der Deutsche Mieterbund an Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler: „Sorgen Sie dafür, dass die Sozialwohnungen der GVV in öffentlichem Eigentum bleiben“, fordert Herbert Weber, Vorsitzender des Mieterbundes Bodensee

Aufgeschreckt durch Äußerungen des GVV-Insolvenzverwalters, er suche nach Käufern für die angeschlagene Städtische Wohnungsbaugesellschaft, warnt Weber vor den Folgen einer solchen Privatisierung: Mieterhöhungen, Umwandlungsspekulation und Mieterverdrängung seien oftmals Folgen solcher Verkäufe an private Unternehmen. Letztlich würden dann die Mieter der 460 Sozialwohnungen der Stadt Singen für die GVV-Misere zahlen. Webers Appell darum: „Verhindern Sie, dass die Sanierung der Gesellschaft zu Lasten der Wohnungsmieter erfolgt.“

Und wenn Herbert Weber, seit Jahrzehnten schon lautstarker Kämpfer für Mieterinteressen und SPD-Urgestein im Konstanzer Gemeinderat, schon mal beim Thema „Sozialer Wohnungsbau“ ist, legt er richtig los. Denn die Wohnungsnot hat längst die Konstanzer Stadtgrenzen überschritten und schwappt in den Landkreis und natürlich auch nach Singen über. So sei klar, „ dass in Singen in allen Bereichen des Markts Engpässe bestehen und dass Singen daher auch sozialen Wohnungsbau benötigt.“ Mehr noch: „Singen benötigt außerdem Akteure, die für neuen sozialen Wohnungsbau sorgen. Wohnungsbau, gerade für Menschen mit mittleren bis niedrigen Einkommen, ist eine wichtige Aufgabe der Daseinsvorsorge, die nicht nur die Länder, sondern in erster Linie die Kommunen erfüllen müssen.“

Unmissverständlich dann Webers Appell an den OB: „ Nutzen Sie Ihr Amt als Aufsichtsratsvorsitzender so, dass die Sozialwohnungen der GVV im öffentlichen Eigentum bleiben. Nur so können Sie einen Beitrag zur Entlastung des Wohnungsmarkts leisten.“

Autor: hpk

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