Runter mit den Buspreisen …
… damit die Lebensqualität steigt. Die Linke Liste Konstanz (LLK) will den öffentlichen Nahverkehr in Konstanz preisgünstiger machen. Lesen Sie dazu eine aktuelle Erklärung.
Selbst die autofreundliche Bundesregierung hatte im Februar öffentlich darüber nachgedacht, den Nahverkehr in fünf Städten versuchsweise kostenlos anzubieten. „Das wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung gewesen, auch wenn der Vorschlag jetzt wieder in den Ministeriumsschubladen verschwunden ist“, erklärt dazu Holger Reile, Fraktionsvorsitzender der LLK im Gemeinderat. Die Linke Liste fordert seit langem den Nulltarif im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), als Beitrag zu einer klima- und sozialpolitisch überfälligen Verkehrswende.
Konstanz leidet wegen seiner Lage, der Ortsstruktur und seiner Rolle als Dienstleistungs-, Einkaufs- und Tourismuszentrum besonders unter den Folgen des motorisierten Individualverkehrs. Blechlawinen verstopfen, wie zuletzt vor Ostern, regelmäßig die Innenstadt und verursachen krankmachenden Dreck und Lärm. „Stadt und Ratsmehrheit verfolgen mit Maßnahmen wie dem C-Konzept oder dem Ruf nach höheren Abfertigungskapazitäten am Zoll trotzdem das illusionäre Ziel, den Blechkisten freie Fahrt zu verschaffen“, kritisiert Reile.
Die Linken wollen dagegen eine Weichenstellung in Richtung öffentlichen Verkehr. „Beispiele zeigen, dass schon eine Senkung der Fahrpreise viele dazu bewegt, das Auto stehen zu lassen“, so der LLK-Stadtrat weiter. „Radolfzell macht uns das vor: Dort hat der Gemeinderat letzten Sommer beschlossen, die Stadtbus-Preise drastisch zu senken, der Einzelfahrschein etwa kostet jetzt 1 statt 2,30 Euro, mit durchschlagendem Erfolg: die Fahrgastzahlen haben sich seither fast verdoppelt. Die Stadtwerke Konstanz machen das Gegenteil: Fast im Jahrestakt erhöht man die Ticketpreise.“
LLK-Stadträtin Anke Schwede ergänzt: „Von den Menschen wird Mobilität verlangt, um an den Arbeitsplatz zu gelangen, beim Einkauf oder für Behördengänge. Ständig steigende Kosten für den öffentlichen Verkehr sind deshalb nicht nur umweltpolitisch kontraproduktiv, sondern auch sozial unverantwortlich, weil sie Menschen mit schmalem Geldbeutel, die jeden Euro umdrehen müssen, empfindlich belasten“.
Die Linke Liste verlangt deshalb von den Verantwortlichen bei der Stadt und den Stadtwerken ein Umdenken in der ÖPNV-Tarifpolitik. Schwede und Reile kündigten zudem an, die LLK werde in den kommenden Monaten dazu das Gespräch mit VerkehrsexpertInnen suchen und sich etwa in Radolfzell über das städtische Mobilitätskonzept informieren. „Der ÖPNV ist unverzichtbarer Teil der kommunalen Daseinsvorsorge“, betonten die LLK-StadträtInnen, „wer es ernst mit einer ökologischen und sozialen Verkehrswende meint, muss Busfahren attraktiver machen und vor allem dafür sorgen, dass es sich alle leisten können“.
Linke Liste Konstanz (LLK)
Nach dem heutigen Artikel in Kontext: „Freie Fahrt“ keimt bei mir etwas Hoffnung, dass man die Kräfte bündelt und unter der roten Fahne zu neuen Ufern aufbricht. 1 Landestarif für alle. Regional 1 Euro, wenn es sein muss landesweit für 2 Euro täglich. Als Jahresticket mit zusätzlichen Sozialtarifen, Azubis´s, Schüler und Studenten fast umsonst, wie in Vorarlberg etwa. Da die Fahrgastvereine, meist aus Altersgründen, insgesamt etwas schwächeln, wäre das eine gute Chance für eine gut finanzierte Parteiorganisation links der SPD. Die Probleme sind doch überall ähnlich von Freiburg bis Konstanz und von Lindau bis Karlsruhe, Mannheim und Stuttgart. Da schadet das Prinzip der Kleinstaaterei nur. Die GRÜNEN in Hessen, glaube ich, haben da schon mal eine gute Aktion mit Vorbildcharakter gestartet – allerdings nur bis zur Bundestagswahl. Danach hieß es leider, wie so oft, zurückbleiben.
Schaut euch doch mal das Tarifmodell des Vorarlberger Verkehrsverbund an und grabt die alten Konzepte zur Bodensee-S-Bahn aus. Am billigsten fahren immer noch Touristen mit etwas über 40 Cent für den Ganztagesfahrschein. Vielleicht gibt es ja helle Köpfe, die einsehen, dass erst ein Konzept „rund um den See“ richtig erfolgreich sein kann. Wozu braucht es zwei verschiedene Tarife für Auszubildende, Berufspendler*innen, Schüler*innen und Student*innen, die in Ravensburg, Friedrichshafen oder Konstanz studieren bzw arbeiten. So ein Gesamttarif ist doch nur noch ein Programmierungsproblem, das Computerspezialisten lösen können. Die Forderung sollte nach über 20 Jahren Stillstand lauten: Ein Fahrschein für ALLE – Rund um den See für 365 Euro als Jahresticket. Es lohnt wirklich der Besuch beim Verkehrsverbund Vorarlberg. Hinter dem Horizont geht es bekanntlich weiter.
Das wäre ein Anfang. Da geistert doch noch ein Verkehrs-Experte in der Stadtverwaltung rum. Fischer oder so. Von dem haben wir ja lange nix gehört.
Wenn die Busse nicht durch kommen muss man das gesamte Konzept überdenken.