Scala: Schützenhilfe vom Gießberg
Die Unterstützung für den Erhalt des Scala-Kinos ist weiterhin groß, und solidarische Adressen kommen von völlig unterschiedlichen Seiten. Eingereiht in die ständig wachsende Gemeinde derer, für die eine Schließung des beliebten Programmkinos einen herben Verlust darstellt, hat sich nun auch der AStA der Universität Konstanz, wie dieser Medienmitteilung zu entnehmen ist.
„Es scheint wohl leider besiegelt zu sein. Das Scala muss raus aus der für uns alle gewohnten Umgebung und damit aus dem Mittelpunkt von Konstanz. Das seit 1936 bestehende Lichtspielhaus muss einer Drogerie weichen.
Die Studierendenvertretung der Uni Konstanz würde eine Schließung des Scala Kinos sehr bedauern, da es einen herben Verlust für die kulturelle Diversität der Universitätsstadt Konstanz bedeuten würde. Das Scala liefert die qualitativ hochwertig und kulturell anspruchsvollen Filme, für die dieses kleine, aber feine Kino regelmäßig ausgezeichnet wurde. Abseits der großen Lichtspielhäuser entdeckt man hier immer wieder den leider viel zu unbekannten Genrefilm, den Kulturfilm, den mitreißenden Kurzfilm. Die Scala-Filme sind anders, unbekannt, berührend, durchdringlich und wichtig.
Die Studierendenvertretung der Uni Konstanz setzt sich deshalb stark für den Erhalt des Kinos ein und dafür, dass die zuständigen Stellen bei der Stadt eine Lösung und somit neuen Ort für das Scala finden. Aus diesem Grund möchten wir auch die Konstanzer BürgerInnen und StudentenInnen dazu aufrufen, sich an der Suche nach einem neuen Standort zu beteiligen und nach einer geeigneten Räumlichkeit Ausschau zu halten“.
Wie wichtig die Existenz der cineastischen Kultstätte für Konstanz (immer noch) ist, zeigt der Erfolg des Films „Meeres Stille“, dessen Laufzeit im Scala aufgrund der hohen Besucherzahlen erneut verlängert wurde und dort auch weiterhin zu sehen ist, und zwar am: Samstag, 20.2., Dienstag, 23.2. und Mittwoch, 24.2. Einlass jeweils um 17.10 Uhr.
PM/hr
Statt schon den Grabesgesang für das Scala bzw. seines Endes anzustimmen, sollten sich alle, die dieses Kino genau an diesem Ort schätzen, zusammentun und für den Erhalt eintreten.
Es gibt mittlerweile Engagierte in einer hoffentlich bald großartigen Initiative! Unterstützung braucht es von allen Seiten und davon viel und Viele!
Alle BürgerInnen, die, besonders im Zentrum unserer Stadt, mehr wollen als eine Ansammlung von meist überflüssigen Konsumartikeln, müssen sich beteiligen. Wenn schon Schmalspur-Demokratie ganz oben, dann wenigstens mögliche BürgerInnenbeteiligung hier direkt vor unser aller Nase.
Die Marktstätte braucht so ein Haus wie es jetzt ist. Zur Abschreckung kann man sich mal die Hauptgeschäftsstraße im Herzen von Stuttgart vor Augen führen. Wer den historischen Charakter der Stadt nicht versteht sollte nicht als Bürgermeister eine Ramschkultur für uns planen.
Nun muss man, so sehr ich die Schließung des Scalas bedaure, auch mal kritisch nachfragen, wo denn im Scala angeblich der Genre-, Kultur- und Kurzfilm zu sehen sein sollen? Um diese Kategorien kümmert sich doch gerade das Zebra Kino hervorragend, mit einem Ruf, der weit über Konstanz hinaus geht, zeigt das Kino doch sogar Filme, die nicht einmal einen deutschen Verleih oder Kinostart haben. Für die Premiere von Anomalisa bin ich als Exil-Konstanzerin erst letztens extra angereist.
Ich möchte hier wirklich kein Kino gegen das andere aufhetzen, aber das Programm der unterscheidet sich dann doch enorm. Der AstA (und die Initiative an sich) tun sich keinen Gefallen damit, offenkundig darzulegen, nicht zu wissen, was genau im Scala überhaupt läuft, und dass es noch ein anderes, mehrfach ausgezeichnetes Kino in der Stadt gibt.
Lieber ASTA,
wo soll dieser Standort sein? Rechtsrheinisch laufen die Sachen nicht, linksrheinisch herrscht allgemeine Platznot. Auch macht es doch gesamtwirtschaftlich keinen Sinn ein funktionierendes Kino (mit Digitaltechnik) an der einen Stelle abzubauen, um ein neues woanders wieder aufzubauen?