Schulsanierung, tröpfchenweise

Die Konstanzer Geschwister-Scholl-Schule (GSS) soll endlich saniert werden. Aber nicht gleich: Die Arbeiten, die von der Verwaltung am morgigen Dienstag in den Ausschüssen vorgestellt werden, sollen sich bis ins nächste Jahrzehnt hinziehen und nicht vor Sommer nächsten Jahres beginnen. Insgesamt wird mit einer achtjährigen Bauzeit und Gesamtkosten von 28 Millionen Euro gerechnet. Wie viel davon auf den Stadtsäckel entfallen, bleibt unklar. Klar hingegen: An der Schulsanierung wird weiterhin gespart.

In einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Schulen, Bildung, Wissenschaft und Sport und des Technischen und Umweltausschusses (20.6.16 Uhr Technisches Rathaus) soll über die Generalsanierung der Schule informiert werden. Ausdrücklich wird darauf verwiesen, dass es in dieser Sitzung nur um die allernotwendigsten Sanierungen gehen kann – etwaige Erweiterungen im Zusammenhang mit der Schulentwicklungsplanung, also einer Aufstockung der Schule, werden noch ausgespart, denn noch immer fehlt das OK aus Stuttgart.

Das gilt auch für mögliche Fördermittel von Land und Bund. Auch da ist bislang unklar, welche Mittel abgeschöpft werden können. Mehr noch: Ob überhaupt Gelder für Sanierungen bereit gestellt werden. Pessimistisch formuliert die Verwaltung in ihrer Vorlage, „dass derzeit nur mit geringen Zuweisungen für die Generalsanierung der GSS gerechnet werden kann“.

Man ist also zunächst in Konstanz auf sich allein gestellt. Dennoch soll im Herbst 2017 ein europaweites VGV-Verfahren (Vergabe öffentlicher Aufträge, Architekt, Fachplaner) eingeleitet werden, um im Sommer 2018 mit ersten Sanierungsarbeiten beginnen zu können. In der jetzigen Zeitplanung ist vorgesehen, zunächst die Sanierung von undichten Flachdächern und Glasdächern durchzuführen. Dafür sollen in einem Nachtragshaushalt für 2018 gut 1,5 Millionen Euro für Erstmaßnahmen eingeplant werden. Und: „Für die Folgejahre sind Mittel von ca. drei Millionen Euro jährlich für die Haushaltsberatungen anzumelden“.

Außerdem sind im ersten Schritt enthalten Renovierungen im Inneren sowie das Überarbeiten der Glasfassade, z.B. Tausch blinder Glasscheiben, sowie der Einbau von weiteren Notausstiegen in die Glasfassade. Ebenfalls geplant sind Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit durch die Sanierung des vorhandenen Personenaufzuges und den Einbau von Treppen- bzw. Hebeliften im näheren Bereich der Aula.

Der Gesamtkostenrahmen soll dann in die Haushaltsberatungen 2019/20 eingebracht werden – es muss also mit einem Zeitrahmen bis 2025 gerechnet werden, bevor die Geschwister-Scholl-Schule wieder einigermaßen funktionstüchtig ist. Ist ja klar: Andere Ausgaben, zum Beispiel für das Bodenseeforum, gehen vor. Da kann eine Schulsanierung nur tröpfchenweise erfolgen.

hpk