Seniorentaxi als Alternative zum Stadtbus
Ältere Menschen sind bekanntlich besonders gefährdet, schwer an Covid-19 zu erkranken. Der Konstanzer Gemeinderat hat deshalb bei seiner gestrigen Sitzung beschlossen, für über 60-Jährige Seniorentaxis bereitzustellen, vorerst probeweise. So soll das Risiko für Angehörige dieser Altersgruppe verringert werden, sich während Fahrten mit den Stadtbussen anzustecken.
Als Eilantrag hatte die Verwaltung das Thema nachträglich auf die Tagesordnung setzen lassen. Vorbild für das jetzt beschlossenen Seniorentaxi-Angebot ist Tübingen, wo die Stadt gemeinsam mit den Stadtwerken Menschen über 60 Jahren die Möglichkeit bietet, für den Preis einer Busfahrkarte ein Ruftaxi zu nutzen. Dazu haben die Tübinger ihr für Nachfahrten vorgesehene Sammeltaxi-System so erweitert, dass nun auch tagsüber Einzelfahrten entlang der städtischen Buslinien angeboten werden.
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Ein solches Senioren-Ruftaxisystem sollen nach dem Willen von Verwaltung und Gemeinderat nun auch in Konstanz die Stadtwerke auf die Beine stellen, in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Taxi-Dornheim, das bisher schon die Sammeltaxi-Linie nach Staad fährt. Der Startschuss für die ÖPNV-Alternative für Ältere soll am 11. Januar fallen. Der Beginn erst im neuen Jahr sei sinnvoll, weil der aktuell geltende Lockdown – Stand heute – am 10. Januar ende und anschließend dann wieder SchülerInnen die Stadtbusse nutzten. Während der Weihnachtsferien gehen die Stadtwerke von einer „sehr geringen Nutzung der Busse“ und damit von einer nur niedrigen Ansteckungsgefahr aus. Die Kosten für das Seniorentaxi-System beziffert die Verwaltung, gestützt auf Informationen aus Tübingen, auf bis zu 1.000 Euro pro Tag.
Ob sich das Taxiangebot für Ältere bewährt, darüber sollen die RätInnen dann bei der ersten Gemeinderatssitzung im neuen Jahr am 28. Januar befinden und gegebenenfalls grünes Licht für seine Fortführung geben.
red (Foto: Michael Kauer auf Pixabay)