Singen: Lastenräder unterm Hohentwiel

Auch die Stadt Singen hat jetzt ihr eigenes öffentliches Transportrad-Mietsystem, nachdem Städte wie Norderstedt und Konstanz damit gute Erfahrungen gemacht haben. Singen testet vorerst fünf Monate lang, wie öffentliche Transporträder bei seinen BürgerInnen ankommen. Der Testlauf ist Teil eines „TINK Netzwerks“, zu dem sich bislang 16 Kommunen in ganz Deutschland zusammengeschlossen haben. Gemeinsames Ziel ist es, öffentliche Transport-Mietsysteme als Bausteine der Verkehrswende voranzubringen.

Ob ein Picknick an der Festungsruine [wer da mit einem vollen Lastenrad hochkommt, hat die Olympianorm im Dressurreiten erfüllt], der wöchentliche Großeinkauf oder die Beförderung der Kinder: Ab sofort gibt es einen weitere Alternative zum Auto.

Oberbürgermeister Bernd Häusler erklärte bereits in seiner Neujahrsansprache, dass Singen bis 2035 klimaneutral werden soll. Mit dem neuen Transportrad-Mietsystem geht die Stadt einen Schritt in diese Richtung. In der Zeit bis Oktober gilt es, das Angebot eifrig zu nutzen, danach wandern die Räder weiter nach Dortmund. Ist der Test erfolgreich, will die Stadt Singen dauerhaft ein Transportrad-Mietsystem einführen.

Bis dahin stehen rund um die Uhr 15 Transporträder, davon fünf mit Elektroantrieb, an fünf Mietstationen zur Verfügung. Jedes Rad hat einen eigenen Namen, zum Beispiel Singen Sprinter, Twiel Treiber oder Kinder Kutsche. Eine Besonderheit ist Rollis Royce: das elektrische Inklusionsrad hat Platz für einen Rollstuhl. Es steht für den Testzeitraum auf dem Herz-Jesu-Platz 3 vor dem herzlich-unverpackt-Laden. Die anderen Räder können an jeder Station entliehen, zwischendurch geparkt und auch an einer anderen Station zurückgegeben werden. Die Ausleihe erfolgt vollautomatisch über die App 12DRIVE+, wobei eine erstmalige Registrierung über www.tink-app.de notwendig ist. In der App wird angezeigt, an welchen Stationen welche Räder verfügbar sind. Um die Wartung und den Service kümmert sich die neue Radwerkstatt Bike Service Lutz.

Der Stadt Singen ist es wichtig, dass die Räder einfach und günstig gemietet werden können. So ist die erste halbe Stunde kostenfrei, danach kostet jede weitere halbe Stunde einen Euro für muskelbetriebene und 1,50 Euro für elektrische Räder. Der maximale Tagespreis liegt bei 12 Euro, bzw. 18 Euro für die E-Transporträder.

Die Stationen:
1. Friedrich-Ebert-Platz 2 (Eiscafé)
2. Hegaustraße/August-Ruf-Straße (Cano)
3. Herz-Jesu-Platz 3 (herzlich unverpackt Laden)
4. Hohgarten 2 (Rathaus)
5. Uhlandstraße 27 (Hohentwiel Gewerbeschule Singen)

Um die günstigen Preise zu halten, ist es notwendig, dass mutwillige Beschädigungen oder gar Diebstähle ausbleiben. Damit dies gut funktioniert, wird zusammen mit der Kriminalprävention Singen, der Hohentwiel-Gewerbeschule Singen und dem Verein inSI e.V. ein spezielles Vandalismuskonzept entwickelt und ausprobiert.

Text: MM/red (Symbolbild: Klimafreundlicher Banküberfall – Vier Vermummte in dunkler Tarnkleidung brechen zu einem Bankraub auf; die fünfte, etwas verkrampft dasitzende Person darf als Erwachsene in einem Lastenrad eigentlich nicht mitgenommen werden, wird aber in der Bank dringend als Geisel gebraucht, falls es zu einer Schießerei kommt; der Abtransport der Beute soll ebenfalls klimaschonend und kostengünstig mit Hilfe der Lastenräder erfolgen.)