Solidarität mit solidarischem Landwirt
Am 5. Oktober 2017 vertrieben Ordnungskräfte Sinti und Roma in Reute (Radolfzell) von einem Grundstück, auf dem sie ihre Wohnwagen platziert hatten – mit Genehmigung des Eigentümers Thomas Bohner. Das Ordnungsamt rückte mit 20 PolizeibeamtInnen an, die sogar Hunde mitführten und das Abschleppen der Fahrzeuge einleiteten. Dieser Aufmarsch hat nun für den Landwirt Bohner ein Nachspiel.
Nachdem die Menschen vertrieben waren, fand die Dreistigkeit der Behörden aber noch kein Ende: Repressionen sollten folgen. Der Landwirt wurde nicht nur zu Strafzahlungen verpflichtet, sondern soll auch die Zaunmiete und Kosten des Polizeieinsatzes übernehmen. Trotz Verhandlungen mit der Stadt und dem Verkauf von Grundstücken kann er diese Kosten immer noch nicht decken.
Wir, das Offene Antifaschistisches Treffen (OAT), solidarisieren uns mit dem Verhalten von Thomas Bohner: Sinti und Roma einen Raum zu bieten und ein klares Zeichen gegen Antiziganismus zu setzen, ist kein Verbrechen. Helfen auch Sie mit, ihm nun beizustehen und seine Existenz zu retten, indem wir die Strafgelder gemeinsam auf uns nehmen.
Spendenkonto:
Lother Buhmüller
Sparkasse Hegau-Bodensee
DE 6925 0035 0004 1249 96
Spende Thomas Bohner Reutehof
Weitere Infos: https://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/radolfzell/Zwangsraeumung-auf-illegalem-Stellplatz-in-Reute;art372455,9440808
Im Zuge dessen veranstalten wir diesen Freitag, 16.3., im Konstanzer Contrast eine Soli-Party, die gesammelten Spendengelder werden ebenfalls genutzt, um die Repression der Behörden gegenüber dem solidarischen Bauern zu stemmen.
MM
Facebook-Veranstaltung:
https://www.facebook.com/events/1640833775970227/
Blog:
http://oatkn.blogsport.de/2018/03/12/solidaritaet-mit-solidarischen-raven-fuer-roma/
Gute Aktion, hoffentlich kommt ein ordentlicher Betrag für den couragierten Landwirt zusammen!
Ich habe als Linke-Kreisrätin auf der Oktober-Kreistagssitzung 2017 nach der Zwangsräumung durch die Stadt Radolfzell gefragt und welche Aufenthaltsmöglichkeiten Sinti und Roma im Landkreis noch zur Verfügung stünden. Landrat Hämmerle gab damals zur Antwort, dass es sich um eine Angelegenheit der Stadt Radolfzell handele und der Verwaltung nicht bekannt sei, ob und wieviele Aufenthaltsplätze im Landkreis vorhanden seien. Dies sei Sache der jeweiligen Gemeinde.