SPD: Klares Votum für Tobias Volz

Der Pflegedienstleiter Tobias Volz ist zum Bundestagskandidaten der SPD im Wahlkreis Konstanz gewählt worden. Eine Mitglieder­versammlung der Partei sprach sich mit überwältigender Mehrheit bei nur einer Gegenstimme für den 48jährigen Allensbacher Gemeinde- und Kreisrat aus.

Volz sieht im Erstarken rechter Bewegungen in ganz Europa und den USA eine „Gefahr für die Demokratie“ in Deutschland, für die in früheren Jahrzehnten viele Sozialdemokraten unter Einsatz ihres Lebens gekämpft hätten. Er kritisiert die menschenverachtende, aggressive Rhetorik, mit der die neuen Rechtsparteien das politische Klima im Land verändert hätten. Den „rechtsradikalen Hetzern“ will der Kandidat daher die „sozialdemokratische Vision einer solidarischen und gerechten Gesellschaft“ entgegensetzen.

Volz betonte Deutschlands Verantwortung für den Frieden. Das Ziel einer friedlichen Welt könne nur dann erreicht werden, wenn die rücksichtslose Ausbeutung von Mensch und Natur bekämpft werde. Wer durch eine einseitige Handelspolitik Menschen in die Armut dränge, dürfe sich über Flüchtlingsbewegungen nicht wundern. Für Volz hat vor allem Europa eine besondere Verantwortung für die Friedenssicherung: Keine andere Region der Welt verfüge über so viele Ressourcen und Möglichkeiten. Die Welt erwarte, dass Europa diese im Interesse der Menschen auch einsetze.

Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit in der ambulanten Altenpflege gilt Volz als sozial- und gesundheitspolitscher Experte. Mit deutlichen Worten prangerte er Fehlentwicklungen in der Gesundheitspolitik an: Die bestehende Zwei-Klassenmedizin sei teuer und ineffizient. „Warum ist die Versorgung von Privatversicherten und Beamten besser als die der gesetzlich Versicherten?“ Abhilfe könne nur eine einheitliche Bürgerversicherung für alle Bevölkerungsgruppe schaffen, fordert er.

Wirtschaftspolitisch mahnte Volz eine angemessene Beteiligung der Arbeitnehmer am Erfolg der Unternehmen an. Nur wer faire Löhne bezahle, finde auch die notwendigen Fachkräfte. Der Mindestlohn sei eine wichtige Errungenschaft der SPD. Doch der Kandidat ist mit der Höhe unzufrieden. „Hier müssen wir mutiger sein,“ sagt er auch in Richtung seiner eigenen Partei.

Für Volz könne nur die SPD den sozialen Ausgleich in der Gesellschaft garantieren. Neben einer aktiven Sozialpolitik forderte er eine faire Steuerpolitik ein: „Warum wird die Arbeit stärker besteuert als Zinsen und Dividenden?“, kritisierte er.

Tobias Volz ist seit 2014 Vorsitzender des SPD Kreisverbands Konstanz. Er kandidierte 2013 erstmals für den Deutschen Bundestag und konnte 19,2 Prozent der Erststimmen gewinnen. Volz gehört seit 2009 dem Kreistag und seit 2004 dem Gemeinderat in Allensbach an. Er ist geschieden und alleinerziehender Vater zweier Kinder, die 16 und 18 Jahre alt sind.

MM/hpk