Sperrstunde an der Hochschule?

Mehrere HTWG-StudentInnen schreiben an die „sehr geehrte Seemoz-Redaktion“ und beschweren sich über, wie sie es nennen, eine „Aussperrung“. Denn „ab 22 Uhr und am Wochenende werden die Werkstätten, die Zimmer, einfach alles abgesperrt.“ Wir fragten nach und stellten fest: Das Problem ist erkannt, an einer Verbesserung wird gearbeitet.

In ihrem Brief fahren die StudentInnen schweres Geschütz auf, wenn sie schreiben: „Architekten, Designer, selbst das bekannte Hochschultheater haben Probleme. Niemand will diese Sperrstunde. Diesen Rauswurf“. Und ein wenig neidisch schielen die HTWG’ler an die Uni mit ihren großzügigen Öffnungszeiten nicht nur in der Bibliothek („Man kennt das ja, wir sind sowieso nur der kleine Bruder der Universität“). Besonders ärgerlich finden es die Protestierenden, dass ihre Beschwerden nicht gehört würden, dass es keine Reaktion der Verantwortlichen gäbe.

In der Hochschulleitung ist das Problem jedoch bekannt, wie Pressesprecher Adrian Ciupuliga versichert. Man arbeite an Kompromissen, so Ciupuliga, aber die seit Jahren unveränderte Hausordnung sei Sache des Senats und der tage eben nicht so häufig. Außerdem sei eine Lockerung der Öffnungszeiten kein Selbstgänger – Sicherheits- und Personalfragen müssten geklärt werden. „Die Hausmeister sind schon tagsüber voll ausgelastet“.

Die BriefschreiberInnen sehen jedoch noch ein weiteres Problem, ein soziales: Betuchte Kommilitonen könnten sich „mit einer Spiegelreflexkamera oder einem Plotter“ behelfen, also wohl Buchpassagen oder Pläne eigenhändig kopieren – diese Möglichkeit stehe „uns restlichen Studierenden, die niemanden zu Hause haben, der ihnen mal schnell ein paar tausend Euro gibt,“ nicht zur Verfügung.

Immerhin bleibt dieser Hilferuf nicht ungehört und hat jetzt Konsequenzen. Und auf der „Suche nach Kompromissen“ wird auch seemoz die HTWG-Leitung aufmerksam begleiten.

hpk