Spielt Sabine Reiser mit gezinkten Karten?

(hr) Hektik prägt die letzten Wahlkampftage. Die verbliebenen OB-KandidatInnen bemühen sich um die Unterstützung derer, die nach dem ersten Wahlgang ausgeschieden sind. Für die Wahl Sabine Seeligers sprechen sich mittlerweile Tartsch, Kaltenbach und Luithle aus. Die CDU-Kandidatin Sabine Reiser erklärte vor wenigen Stunden, sie würde von fast allen Mitgliedern der SPD-Fraktion unterstützt. Das ist nachweislich falsch.

Sabine Reiser verschickte eine Pressemitteilung, in der es heißt: „SPD-Fraktion mehrheitlich hinter Reiser“. Und weiter ist zu lesen: „Sechs von sieben Fraktionsmitgliedern haben sich hinter Sabine Reiser gestellt“. Das steht so auch auf ihrer Website.  Alle also außer der SPD-Stadträtin Hanna Binder, die sich öffentlich für die grüne OB-Bewerberin Sabine Seeliger ausgesprochen hat. Richtig ist, dass  Binders SPD-KollegInnen Jürgen Puchta, Herbert Weber und Brigitte Leipold heute in einer großflächigen Südkurier-Anzeige für Reiser votierten. Doch was ist mit Jürgen Leipold, Sonja Hotz und Jürgen Ruff?

Auf seemoz-Anfrage reagierte Jürgen Leipold erstaunt und leicht genervt: „Ich habe niemals eine Wahlempfehlung abgegeben und werde das bis Sonntag auch nicht tun“. Er glaubt auch nicht, dass Jürgen Ruff und Sonja Hotz (beide waren nicht zu erreichen), zur Wahl von Reiser aufgerufen haben. „Das würde ich wissen“, so Leipold. Irritiert zeigte sich auch der SPD-Ortsvorsitzende Uwe Herwig. Zwar habe man mit Reiser, wie auch mit Seeliger, in einigen politischen Zielen „Übereinstimmung“ erzielt. Mehr aber nicht. Dass sechs von sieben SPD- RätInnen Sabine Reiser unterstützen, sei ihm neu. Da stellt sich schon die Frage, ob die CDU- Kandidatin Sabine Reiser gegen Ende des Wahlkampfs bewusste Wählertäuschung betreibt. Auf ihre Erklärung und die ihrer PR-Frau Waltraud Kaesser darf man gespannt sein.