Stolperstein Nummer 178
Für Otto Vogler wurde am Sonntag vor dem Trompeterschlössle in Tägerwilen der 178. Stolperstein in Konstanz (und der dritte in der Schweiz) verlegt. Bei der nun schon 10. Verlegung durch die „Stolperstein-Initiative Konstanz“ würdigten der Konstanzer Bürgermeister Andreas Osner und der Gemeindeammann von Tägerwilen, Markus Thalmann, (s. Foto) die jahrelange Arbeit der Initiative für Toleranz und gegen das Vergessen.
1938 wurde Otto Vogler wegen abfälliger Äußerungen gegen das NS-Regime denunziert und verhaftet. Nach sieben Monaten Untersuchungshaft wurde er am 9.6.1939 vom Volksgerichtshof zu zwei Jahren Haft verurteilt. Nach Verbüßung der Haftstrafe im Zuchthaus Ludwigsburg wurde Otto Vogler erneut verhaftet und ohne Gerichtsverfahren in das KZ Dachau eingeliefert. Im Januar 1941 wurde er in das KZ Neuengamme bei Hamburg verlegt, wenige Monate später aber wieder zurück in das KZ Dachau. Am 14.12.1941 kam Otto Vogler um. In der Sterbeurkunde wurde als Todesursache – wie bei unzähligen anderen Opfern auch – „Versagen von Herz und Kreislauf bei Darmkatarrh“ angegeben.
Insgesamt wurden am Sonntag im Konstanzer Stadtgebiet 19 Stolpersteine vom Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt – von der Katzgasse bis zur Turniergasse. Ausnahmsweise werden dieses Jahr vier Steine für Familie Löwenstein an einem Zusatztermin – 5. Oktober, 16 Uhr – in der Blarerstraße 32 verlegt werden, da die Anreise der Angehörigen aus Argentinien sich nicht anders planen ließ.
hpk/PM