Stolze Linke planen schon nächste (Wahl-)Kämpfe
Ein unerwartet gutes Wahlergebnis und zahlreiche Neueintritte – die Partei Die Linke im Landkreis Konstanz war auf ihrem Parteitag des Kreisverbandes sichtlich stolz. Der erfolgreiche Wahlkampf ermuntert die GenossInnen zu neuen Initiativen nicht nur in den größeren Städten im Kreis. Und der nächste Wahlkampf steht schon vor der Tür – 2019 sind Kommunalwahlen.
So planen die Linken zusammen mit der LLK in der größten Stadt des Landkreises eine Kampagne gegen die Wohnungsnot – „das größte Problem in unserer Stadt, bei dem die bürgerlichen Parteien völlig versagen“, so Jürgen Geiger, Sprecher des Kreisvorstandes. Verstärkt werden sollen auch die Aktivitäten außerhalb der größeren Gemeinden: Auch da hat die Partei bei der Bundestagswahl zwar zugelegt, „aber da ist noch viel Luft nach oben“, darüber waren sich die Anwesenden einig.
Fast eine Verdoppelung bei Erst- wie Zweitstimmen in der September-Wahl und damit eines der Spitzenergebnisse in Baden-Württemberg – der Dank galt dem engagierten Wahlkampf des Kandidaten Simon Pschorr, der den Dank sogleich zurück gab an sein Wahlkampf-Team, in dem vor allem viele neue, junge Mitglieder sehr intensiv mitgearbeitet haben. Daniel Schröder, seit 2016 ebenfalls Vorstandssprecher, konnte im Bericht des Kreisvorstands auf ein proppenvolles Sommerfest, drei gut besuchte Großereignisse und zahlreiche kleinere Veranstaltungen, Infostände und Aktionen verweisen.
In der politischen Aussprache beschäftigten sich die gut 20 Parteimitglieder mit nahezu allen aktuellen Politikfeldern. Einig war man sich in der Bewertung einer Jamaika-Koalition, von der nichts Gutes, sondern nur ein Mehr an sozialer Kälte zu erwarten sei. Kritisiert wurde dabei insbesondere, dass sich die Grünen gleich von zwei ihrer Kernforderungen – ein Ende von Verbrennungsmotoren und der Kohleausstieg – verabschiedet haben. Die Entwicklung der SPD beurteilten mehrere RednerInnen skeptisch. Ob sie sich nach der Wahlschlappe zum möglichen Partner in einem Linksbündnis wandeln werde, sei offen. Einigkeit herrschte, dass die Linke vor Ort das soziale Profil schärfen und als entschiedener Akteur gegen die Rechtsentwicklung auftreten müsse. Gefordert wurde, noch stärker als bisher die Opfer der profitorientierten Politik zur Gegenwehr zu motivieren und auch die Bündnisarbeit zu stärken. Kaum Neues wurde da zwar diskutiert, aber man spürte die Aufbruchstimmung.
Das zeigte sich auch bei der abschließenden Wahl der vier Delegierten für den Landesparteitag am 25./26.11. in Stuttgart: Mehrere neue, junge Mitglieder (s. Foto) werden den Konstanzer Kreisverband vertreten: Daniel Schröder, Jürgen Geiger, Albert Voll und Antje Behler (v.l.n.r.).
hpk