Strompreise: Grüne wagen den Rundumschlag

20121127-193450.jpgAuch die Strompreise der Stadtwerke Konstanz steigen 2013. Und das bringt den Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen auf die Palme. Er wettert gegen die Energiepolitik der Bundesregierung und fordert eine echte Förderpolitik für Erneuerbare Energien vor Ort. Und er stellt die Großunternehmen an den Pranger, die von der EEG-Umlage befreit sind

Zur angekündigten Preiserhöhung der Stadtwerke Konstanz erklärt Josephine Tröger, Mitglied des
Kreisvorstandes von Bündnis 90/Die Grünen Konstanz: „Die Bundesregierung ist maßgeblich dafür
verantwortlich, dass die Stadtwerke Konstanz die Preise zum nächsten Jahr erhöhen. Private
Haushalte übernehmen die Kosten der Unternehmen, die sich von Netzentgelten und dem Ausbau
der Erneuerbaren Energien befreien lassen.“

Mit der Absenkung der Kriterien für die Befreiung von der EEG-Umlage müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher die Kosten für Großunternehmen wie McDonalds oder dem Versicherungskonzern Allianz übernehmen. Durch die Neuregelung der schwarz-gelben Regierung wird die Anzahl der befreiten Unternehmen von 800 auf knapp 3000 im nächsten Jahr steigen. Diese Entlastung von Unternehmen summiert sich auf 8 Milliarden Euro und bläht damit die Stromkosten der privaten Haushalte auf. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien lässt die EEG-Umlage um lediglich 0,6 Cent ansteigen. Der restliche eine Cent der Erhöhung ist der Ausweitung der Befreiungen für die Industrie und anderen falschen Anreizen geschuldet.

Philipp Bläß, ebenfalls Mitglied im Kreisvorstand der Konstanzer Grünen, ergänzt: „Unter steigenden Energiepreisen leiden besonders Geringverdienerinnen und -verdiener. Als Ursache für die steigenden Energiekosten wird immer wieder der Ausbau der erneuerbarer Energien genannt. Die tatsächliche Kostentreiberin ist jedoch die Bundesregierung, die mit ihrer Wirtschafts- und
Energiepolitik an überholten Formen der Energiegewinnung festhält und somit eine zügige
Energiewende aktiv verhindert.“

Der grüne Kreisvorstand ist sich einig, dass die Befreiung der Unternehmen bei den Netzentgelten
schleunigst wieder rückgängig gemacht werden muss. Stattdessen muss der Eigenverbrauch und die direkte Vermarktung von Strom aus dezentralen, erneuerbaren Quellen gefördert werden.
Innovative Unternehmen aus der Bodenseeregion, die zur Energiewende beitragen, können so
langfristig planen und erfolgreich im Markt bestehen.

Autor: PM/hpk