„Studenten stehen auf“: Wohl eher ein Etikettenschwindel

Studenten stehen auf - gerne auch mit RechtsradikalenDie Initiative „Studenten stehen auf“ war Organisator der Demo am vergangenen Samstag auf dem Herose-Gelände. Viele der TeilnehmerInnen, ein großer Teil kam aus dem Konstanzer Hinterland, glaubten, überwiegend StudentInnen der hiesigen Universität stünden hinter dem Demo-Aufruf. Das ist nicht der Fall, im Gegenteil. Hier die Stellungnahme der Verfassten Studentenschaft im Wortlaut.


„Gerade als Studierende wissen wir um die immense Wichtigkeit von Meinungsfreiheit und –vielfalt für eine demokratische und pluralistische Gesellschaft. Davon leben der öffentliche Diskurs und die Wissenschaft. Unterschiedliche Positionen im Rahmen einer Demonstration zu vertreten, ist dafür grundsätzlich ein probates Mittel, sofern dies friedlich und unter Einhaltung der geltenden Gesetze und Sicherheitsmaßnahmen geschieht.

Im speziellen Fall der Bewegung „Studenten stehen auf“ beobachten wir jedoch mit großer Besorgnis die ideologischen Schnittmengen mit (teils radikalen) Gruppierungen der Querdenker-Bewegung. Viele Standpunkte, die die Bewegung über ihre Social-Media-Kanäle (Twitter, Telegram etc.) verbreitet, sind wissenschaftlich nicht fundiert. Hiervon möchten wir uns als Vorstand der Studierendenvertretung ausdrücklich distanzieren. Die Organisator*innen der Demonstration oder etwaige studentische Mitglieder der Bewegung, die an der Uni Konstanz immatrikuliert sind, sind uns nicht namentlich bekannt. Eine Kooperation zwischen der Bewegung und der Studierendenvertretung, etwa bei der Organisation der Demonstration, gab es nicht und ist für uns auch in der Zukunft aufgrund der aufgeführten Bedenken ausgeschlossen.

Als Studierendenvertretung stehen wir in der Covid-19-Pandemie für Solidarität und gegenseitige Rücksichtnahme und möchten alle Personen ermutigen, sich wenn möglich impfen zu lassen, um sich und andere zu schützen.“

Text: Verfasste Studierendenschaft der Universität Konstanz
Bild: H. Reile