Studierende fordern Tarifvertrag für Hilfskräfte an Hochschulen
Mit einem Aktionstag am 27.04 wollen Studierende der Universität Konstanz darauf aufmerksam machen, dass die Hilfskräfte an den Hochschulen weiterhin für einen Tarifvertrag kämpfen. Dafür soll es an der Universität Konstanz am Mittwoch einen Infostand, Flyeraktionen und eine digitale Kampagne geben. Schon im Februar hatten die Studierenden an der Konstanzer Uni per Vollversammlung beschlossen, Tarifverträge für alle Hilfskräfte zu fordern.
Als einzige Beschäftigtengruppe an den Hochschulen unterliegen die ca. 7.500 Studentischen Hilfskräfte in Baden-Württemberg keinem Tarifvertrag. Lohnerhöhungen sind damit vom Willen der Landespolitik abhängig, gleichzeitig beklagen sich Hilfskräfte über vielfach nicht eingehaltene arbeitsrechtliche Mindeststandards wie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlten Urlaub oder Kettenbefristungen. Dagegen regt sich immer mehr Widerstand. Der Protest der Konstanzer Studierenden ist eingebunden in einen landesweiten Aktionstag am 27.05, an dem Studierende vieler Universitäten in Baden-Württemberg ihre Forderung nach Tarifverträgen äußern wollen.
In der Tarifrunde der Länder konnte Ende 2021 bereits ein Achtungserfolg errungen werden: Im Tarifabschluss wurde vereinbart, dass Gespräche über die Arbeitsbedingungen der Studierenden aufgenommen werden. „Wir rechnen mit einer Aufnahme der Gespräche noch in diesem Jahr. Aus der Erfahrung wissen wir: Geschenkt werden wird uns nichts. Bessere Arbeitsbedingungen können wir nur erreichen, wenn wir Druck aufbauen. Dafür müssen wir mehr werden, uns gut organisieren und Streikfähigkeit aufbauen“, erklärt Moritz Gallus von der Initiative „TV Stud Konstanz“. Dafür wollen sich die Studierenden zudem landesweit vernetzen und gemeinsam Strategien entwickeln, um auch die Landespolitik zum Handeln zu bewegen: Für den 21. Mai planen sie in Stuttgart eine Konferenz unter dem Motto „Tarif durchsetzen: Organize to strike!“
Text: MM, Bild: Universität Konstanz