Südkurier: Kandidierenden-Runde ohne Linke?

Mit Befremden hat Antje Behler, Landtagskandidatin der Linken im Wahlkreis Konstanz-Radolfzell, auf die Mitteilung reagiert, der Südkurier plane die Konstanzer Podiumsrunde zur Landtagswahl ohne die Vertreterin der Linken. Zu Wort kommen sollen bei der corona-bedingt online veranstalteten Diskussionsrunde lediglich Kandidat:innen von schon im Landtag vertretenen Parteien, so der Bescheid an Behler aus Redaktionskreisen.

Für die Linke-Kandidatin ist das ein grober Verstoß gegen demokratische Gepflogenheiten. Die Podiumsrunden des örtlichen Monopolblatts nehmen einen festen Platz im Wahlkampfgeschehen aller Parteien ein, weil sie auf große öffentliche Resonanz stoßen. „Der Ausschluss einer Partei verzerrt deshalb die politische Meinungsbildung“, ist Behler überzeugt. Eine der Linken-Politikerin als Trostpflaster angebotene Kleinveranstaltung zusammen mit der Klimaliste ändere daran nichts, sondern befördere noch den Eindruck, politisch am Katzentisch zu sitzen. „Gerade in Pandemiezeiten, in denen ein normaler Wahlkampf nicht möglich ist“, betont die Linke-Kandidatin, „ist es umso wichtiger, alle zu Wahlen antretenden Parteien gleich zu behandeln“. Dazu gehöre auch, „allen Parteien die gleiche Plattform zu bieten“.

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Nicht schlüssig ist für Antje Behler zudem die Entscheidung des Südkurier, die Linke wie eine unbedeutende Kleinstpartei zu behandeln. „Wir sitzen im Bundestag, sind in mehreren Länderparlamenten vertreten, stellen in Thüringen einen Ministerpräsidenten und haben gute Aussichten, auch in Baden-Württemberg den Sprung in den Landtag zu schaffen“, sagt Behler. „Ich fordere daher den Südkurier auf, diese Entscheidung rückgängig zu machen – im Sinne der Demokratie und aller demokratischen Parteien.“

MM/jüg (Foto: Privat)